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Christian Petry
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Frage von Hans-Werner H. •

Frage an Christian Petry von Hans-Werner H. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrter Herr Petry,

das Thema "militärischer Fluglärm" im Saarland dürfte Ihnen sicherlich kein fremdes sein.

Seit mehr als 20 Jahren leiden die Menschen hier unter asozialer militärischer Lärmerei, hauptsächlich von der US-AIR-BASE Spangdahlem.

Täglich stundenlange, sinnlose Umherfliegerei, begleitet von Überschallknall und Verpestung von Luft und Wasser durch toxische Emissionen.

Und kein Politiker kümmert sich darum. Allenfalls kurz vor Wahlen versuchen kleinere Parteien sich dieses Themas zu bemächtigen und gehen damit auf Stimmenfang.

Von Ihnen hätte ich gerne gewusst, wie Sie das Thema dieser asozialen täglichen Verlärmung einschätzen. Es muss doch möglich sein, dass dieses krank machende Gelärme ein Ende findet.
TRA_Lauter und Polygone müssen geschlossen werden - unabdinglich!!!

Bevor Sie mir anwortet, wenn überhaupt, sollten Sie sich einmal ein Bild davon machen, was die Menschen hier im Saarland seit über zwanzig Jahren erleiden.

Ohne umfassende Recherchen von Ort ist m. E. eine objektive Beurteilung nicht möglich.

Freundliche Grüße
Hans-Werner Haas

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Antwort von
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Sehr geehrter Herr Haas,

vielen Dank für Ihre Frage! Ich bin seit 52 Jahren wohnhaft in Welschbach - also in dem von Ihnen angesprochenen Bereich - und habe daher bereits ein Bild der Lage.

Da das Thema Fluglärm viele Bürgerinnen und Bürger aus verständlichen Gründen beschäftigt, stehe ich in Kontakt mit den zuständigen Fachpolitikerinnen und Fachpolitikern sowie der Bundesregierung, die sich um eine Reduktion des Lärms bemüht.

Dabei ergibt sich allerdings ein begrenzter Handlungsspielraum durch die zivile Luftraumstruktur und aufgrund der Anforderungen für Ausbildungen und Übungen der Luftstreitkräfte. Dass die Probleme vor Ort gelöst werden müssen, ist uns dabei allen bewusst. Deswegen existiert seit 2008 die Bund-Länder-Gruppe „AG Fluglärm Saarland/Rheinland-Pfalz“. Ziel dieser Arbeitsgruppe – die sich aus Vertreterinnen und Vertretern der Landesregierung, des Bundesverteidigungsministeriums und der Hauptquartiere der US-Air-Force in Europa zusammensetzt – ist Fluglärmbelastungen zu analysieren und mögliche Lösungsoptionen herauszustellen.

Beispielsweise wurde 2012 die Untergrenze des TRA Lauter, der sich über das Saarland erstreckt, angehoben. Weitere Vorschläge sehen eine fallweise Anhebung der TRA Lauter auf 4.000 bis 5.000 Meter sowie die gleichmäßige Verteilung des Flugbetriebes in den vier Quadranten der Luftzone oberhalb des Saarlandes vor.

Ein alternativer Weg läge in meinen Augen auch in einer europäischen Lösung. Gemeinsam mit Frankreich wurde im Rahmen des Projektes „European Crossborder Area – EUC22“ eine Luftraumumstrukturierung verhandelt, die auf eine Verkleinerung des militärischen Luftraums abgezielt hat. Dabei wäre auch ein Teil des militärischen Luftraums über dem Saarland aufgegeben worden. Allerdings ist dieses Projekt bis auf weiteres von der französischen Seite ausgesetzt.

Mit freundlichen Grüßen

Christian Petry

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