Frage an Christian Meyer von Melanie L. bezüglich Verbraucherschutz
Sehr geehrter Herr Meyer,
die Schlagzeilen um das Vogelgrippevirus A H5(N1) mehren sich in den letzten Tagen.
Die Herkunft des Virus ist nach wie vor nicht sicher, eher besteht die Möglichkeit das Tiere aus der Massenhaltung infiziert in die Ställe gelangen, Hygienemaßnahmen nicht eingehalten werden und/oder die Tiere nicht "artgerecht" gehalten werden.
Werden beim Einkauf von Küken evtl schon Stichproben oder Tests gemacht?
Müssten die Haltungsbedingungen nicht noch weiter verschärft werden?
Soweit mir bekannt kommt dieser Virus (und ähnliche) aus Ostasien, Südkorea und es gibt keine Bestätigung das Wildvögel das Virus eingeschleppt haben.
Es gibt eher die Vermutung durch Transport und Wareneinkauf sich den Virus in Land zuholen.
Wie stehen Sie zu dem Thema? Oder weche Ideen hätten Sie oder würden Sie gerne umsetzten?
Herzliche Grüße
Melanie Lucas
Sehr geehrte Frau Lucas,
Vielen Dank für Ihre Frage. Erstmal bin ich sehr froh, dass es nach den Vogelgrippefällen im Dezember keine weiteren Fälle von Vogelgrippe in Niedersachsen gegeben hat und es gemeinsam gelungen ist, ein weiteres Ausbreiten der Vogelgrippe vorerst zu verhindern. Auch wenn natürlich noch keine endgültige Entwarnung gegeben werden kann, so hat die Lage sich doch etwas entspannt.
Es ist sehr wichtig die Ursachen für die Vogelgrippe und die Verbreitung genauer zu analysieren. Ich persönlich bin davon überzeugt, dass ein einseitiges Festhalten an der sogenannten Wildvogelthese, für die es, wie Sie ja auch schreiben, keine eindeutigen Nachweise gibt, falsch ist. Vielmehr ist es zwingend notwendig alle potentielle Verbreitungswege genauer zu analysieren und zu beobachten. Hierbei sind insbesondere internationale Handelsströme ein möglicher Verbreitungsweg. Bei der Verbreitung gerade innerhalb einer Region oder eines Landes ist aber auch der Mensch und der Transport als eine wichtige Quelle zu nennen, hier ist es wichtig, dass gerade auch bei der Ein- und Ausstallung der Tiere alle notwendigen Hygienemaßnahmen eingehalten werden.
Auch dürfen natürlich die Einflüsse der Haltungsbedingungen nicht außer Acht gelassen werden. Es ist auffällig, dass das Virus nur in großen Stallhaltungen ausgebrochen ist und bislang nicht in Freilandhaltungen. Auch die Aspekte der Haltungsbedingungen und Tiergesundheit auf das Risiko eines Vogelgrippeausbruch sollten nicht außer Acht gelassen werden.
Es muss an verschiedenen Punkten angesetzt und Veränderungen herbeigeführt werden, um das Risiko von Vogelgrippeausbrüchen zu minimieren. Neben dem intensiven Wildvogelmonitoring, was selbstverständlich weitergeführt werden muss, müssen zukünftig aber auch mit Blick auf die anderen genannten Risikofaktoren zur Verbreitung der Vogelgrippe, Maßnahmen ergriffen werden. Dafür werde ich mich als niedersächsischer Landwirtschaftsminister auch weiterhin mit Augenmaß einsetzen.
Mit freundlichen Grüßen
Christian Meyer