Frage an Christian Kleiminger von Anke R. bezüglich Gesundheit
Sehr geehrter Herr Kleiminger,
ich schreibe Ihnen in der Hoffnung auf ein paar Sekunden Ihrer Zeit. Ich bin Studentin der Psychologie, und habe mich schon vor 14 Tagen per Email persönlich an Sie gewandt, um sie auf die Ausbildungssituation der PiA hinzuweisen. Leider ohne Antwort.
Ich möchte Ihnen auch von meiner StudentInnenseite signalisieren, dass ich zutiefst besorgt und berührt wurde, durch die zahlreichen Berichte der PiA in AUS-bildung.
Mich würde interessieren, wie es Ihnen beim Lesen der zahlreichen (Lebens-)berichte der Psychologen in Ausbildung zum Psychologischen Psychotherapeuten ergangen ist?
Auch meine KommilitonInnen teilen meine Meinung. Die Ausbildungssituation der PiA in Deutschland ist untragbar und ich kann auch mit etwas Stolz und Würde sagen, dass ich nicht bereit bin, diese SO wie sie momentan ist zu akzeptieren. Auch von Seiten der StudentInnen sind wir bemüht, uns so geht es geht für die derzeigen PiAs und UNS, die wir es einmal werden wollen, einzusetzen. In vielen Kliniken wird der Großteil der psychotherapeutischen Arbeit jetzt schon von teilweise bis zu 25 unbezahlten PiA`s in Ausbildung unentgeldlich geleistet - eine Versorgungssituation von psychisch kranken Menschen, die in Europa nirgend wo sonst so katastrophal wieder zu finden ist.
Teilen Sie auch vielleicht diese Meinung? Mich würde interessieren, wie Sie Herr Kleiminger dazu stehen, dass von den PiA`s 1800 Stunden praktische Tätigkeit per Gesetz zur Erlangung der Approbation vorgeschrieben sind, aber während dieser Zeit für Diplom Psychologen keine finanzielle noch soziale Sicherheit bereit gestellt wird.
Bitte, setzen Sie sich im Rahmen des KHRG für eine finanzielle und soziale Absicherung der PiA und deren Angehörige ein. Ich bitte Sie inständig!!!
Und hoffe auf eine positive Nachricht,
Ihre
Anke Rauch
Sehr geehrte Frau Rauch,
haben Sie Dank für Ihre Nachfrage. Das Bundesministerium für Gesundheit hat die Einholung eines Forschungsgutachten veranlasst, um die Ausbildung zum psychologischen Psychotherapeuten und zum Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten evaluieren zu lassen. Gegenstand des Gutachtens, welches am 31.03.2009 vorgelegt werden soll, wird auch die Fragen der Ausbildungsfinanzierung sein.
Aufbauend auf den Ergebnissen des Gutachtens sollen Vorschläge erarbeitet werden, die als Grundlage herangezogen werden können, um eine Reform der Ausbildung zu ermöglichen. Es ist bei der Frage, ob und wie die Ausbildung zu reformieren ist, von entscheidender Bedeutung, dass dies auf gesicherten Erkenntnissen und nachhaltig erfolgt.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr Bundestagsabgeordneter Christian Kleiminger