Frage an Christian Hirte von Ralf L. bezüglich Umwelt
Sehr geehrter Herr Hirte,
wenn über Umweltschutz geredet wird, dann geht es meistens um die Senkung von Energieverbräuchen von Häusern und Autos, der Förderung alternativer Energien und der damit verbundenen Senkung der Treibhausgase. Ich halte dies für sehr wichtig und bin damit auch mit der aktuellen Politik eins. Natürlich müssen auch wir Bürger einiges dafür tun und die permanente Politikerschelte hilft uns da auch nicht weiter. Der Grund für die Verdrossenheit der Bürger ist wohl aber der permanente Lobbyismus, wie bspw. der für Banken und Autoindustrie. (Aber dies nur nebenbei). Umweltschutz geht alle an.
Nun zu meiner Frage. Wenn ich meinen Wochenendeinkauf mache, achte ich gerade bei den Produkten, die täglich benötigt werden, auf die regionale Herkunft. Dies ist schon unter Umweltgesichtspunkten sehr wichtig, da damit enorme Mengen Diesel gespart werden können. So habe ich bspw. überhaupt kein Verständnis dafür, dass es bspw. bei einer Einkaufskette in Weimar und Umgebung vorrangig Eier aus den Niederlanden gehandelt werden. Die haben m.E. eine scheußliche CO2-Bilanz. In Hottelstedt (Weimar Land) oder Greußen sind Eierhöfe, die eventuell ihre Produkte nach den Niederlanden fahren müssen, um sie loszuwerden.
Frage: Was machen Sie in der CDU-Fraktion konkret dafür, dass der Handel regionale Produkte vermarkten muss, um damit den CO2-Ausstoß der gehandelten Waren zu senken? Jeder Bürger soll selbst entscheiden können, was er kauft-daran soll sich nichts ändern, obwohl ich kein Verständnis habe, dass französisches Mineralwasser in Thüringen überhaupt im Wettbewerb bestehen kann. Für die ostdeutschen Länder hätte das ganze dann auch noch einen sehr positiven Nebeneffekt. Es würde wirtschaftlich enorm aufwärts gehen und alle Bürger der Bundesrepublik bräuchten endlich keinen Solidaritätszuschlag mehr bezahlen.
mit freundlichen Grüßen
Ralf Lucas
Sehr geehrter Herr Lucas,
vielen Dank für Ihre interessante Mail, in der Sie die Globalisierung und deren negative Auswirkungen auf regionale Märkte ansprechen.
Ich stimme Ihnen vollkommen zu, dass es für die Region auf jeden Fall besser ist, wenn die Produkte auch dort gekauft werden, wo sie produziert werden. Dies hätte zweierlei positive Aspekte, die Sie schon angesprochen haben: eine Förderung der heimischen Produktion und eine Minimierung unnötiger Transporte. Es ist auch kaum einzusehen, warum ein deutsches Schlachtrind erst aus Deutschland nach Marokko verfrachtet wird, um hernach als Tiefkühlfleisch wieder in deutschen Ladentheken zu liegen. Das ist nicht nur ökologisch unsinnig sondern Tierquälerei. Seit 2005 gibt es dafür auch keine Subventionen mehr.
So wenig sinnvoll viele der Warentransporte auch sein mögen; letztendlich bestimmt der Kunde durch sein Kaufverhalte, was in den Regalen liegt. Fragt der Kunde heimische Produkte nach, so werden die Händler auf dieses Nachfrageverhalten ganz gezielt und sehr schnell reagieren.
Ein Zwang, Produkte nur noch regional zu vermarkten wäre kontraproduktiv. Auch innerhalb Europas muss es für alle Anbieter einen freien Zugang zum Markt geben. Dies ist der Grundsatz der Marktwirtschaft.
Ich selbst achte beim Einkaufen darauf, woher die Ware kommt und entscheide mich überwiegend für heimische Produkte. Ich bin der Meinung, dass dies eine erfolgreichere Strategie ist als eine Marktabschottung für ausländische Produkte.
Viele Grüße
Christian Hirte