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Christian Dürr
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Frage von Axel W. •

Was sagen Sie zur Correctiv-Recherche über irreführende FDP-Werbeanzeigen?

Eine Recherche von Correctiv hat ergeben, dass mehrere Parteien, darunter auch die FDP und das BSW, bei Facebook und Instragram irreführende Werbeanzeigen zur Bundestagswahl schalten. Unter anderem wird dort ohne Beleg behauptet, das Verbrenner-Aus sei eine „existentielle Bedrohung für die Automobilindustrie“. https://correctiv.org/aktuelles/neue-rechte/2025/02/04/bundestagswahl-2025-parteien-irrefuehrende-werbeanzeigen-facebook-instagram/

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Antwort von
FDP

Sehr geehrter Herr W.,

vielen Dank für Ihre Frage.

Die Kritik von Correctiv weise ich scharf zurück. Die Aussage aus der Anzeige der Fraktion der Freien Demokraten, alle zwei Minuten gehe in der deutschen Industrie ein Arbeitsplatz verloren, ist korrekt. Gemeint ist der Zeitpunkt der Ankündigung des Arbeitsplatzabbaus. Wenn man sich anschaut, in welchem Umfang Unternehmen Stellenstreichungen in dem guten halben Jahr angekündigt haben, aus dem die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) hier https://files.insm.de/uploads/2024/09/20241128_Produktionsrueckgang-und-Verlagerung.pdf Daten für ihre Zusammenstellung zusammengetragen hat, kommt man gerundet auf einen verlorenen Arbeitsplatz alle zwei Minuten - zumal die Sammlung der Stellenabbau-Ankündigungen noch bei weitem unvollständig sein dürfte.

In der Tat stellt das klimapolitisch einseitige und schädliche Verbrennerverbot der EU-Kommission unter Präsidentin Ursula von der Leyen (CDU) eine existenzielle Bedrohung für die deutsche Automobilindustrie dar. 2017 - dem Jahr, in dem erstmals drastische, kaum erfüllbare Flottengrenzwerte, in der EU vorangetrieben von der deutschen CDU/CSU/SPD-Bundesregierung, beschlossen wurden - wurden in Deutschland noch über 5,6 Millionen Pkw hergestellt, 2024 waren es noch 4,1 Millionen, davon knapp ein Drittel Elektroautos inklusive Plug-in-Hybride. 773.000 Arbeitsplätze hängen direkt am Automobilbau, viele weitere indirekt bei den Zuliefererbetrieben.

Das zeigt: Der weitaus größte Anteil der Automobilproduktion in Deutschland ist direkt vom unnötigen Verbrennerverbot betroffen, umfangreicher Arbeitsplatzabbau ist bereits angekündigt. Aufgrund der ideologischen Energiepolitik der rot-grünen Rumpfkoalition haben wir in Deutschland so hohe Stromkosten, dass es batterieelektrische Autos besonders schwer haben.

Wie technologieoffener Klimaschutz im Verkehrssektor ohne Verbot deutscher Spitzentechnologie ginge, können Sie z. B. hier nachlesen: https://www.freiheit.org/de/deutschland/vom-verbrenner-verbot-profitiert-niemand-auch-nicht-das-klima.  

Freundliche Grüße,

Christian Dürr

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