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Christian Dürr
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Frage von Thomas B. •

Warum haben Sie gegen eine Laufzeitverlängerung der Kernkraftwerke gestimmt wenn dadurch Stromversorgung günstiger werden könnte ?

Sehr geehrter Herr Dürr, wenn ich das richtig verstanden habe hat die FDP geschlossen gegen eine Verlängerung der Laufzeit der Kernkraftwerke gestimmt - können Sie mir das bitte erläutern warum Sie nicht die Gelegenheit genutzt haben aus Sicherheitsgründen diese Reserve aufrechtzuerhalten?

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Sehr geehrter Herr B.

vielen Dank für Ihre Frage und entschuldigen Sie bitte die späte Rückmeldung. Mich haben in den letzten Wochen und Monaten sehr viele Anfragen erreicht und es war mir wichtig, jedem persönlich zu antworten.

Es ist kein Geheimnis, dass wir als Freie Demokraten uns gewünscht hätten, die Kernkraftwerke am Netz zu lassen. Ich habe es immer für ein Problem gehalten aus einer sicheren, klimaneutralen Energiequelle auszusteigen, um stattdessen mehr Braunkohle zu verstromen. Für eine Laufzeitverlängerung gab es innerhalb der Koalition allerdings leider keine Mehrheit. Das bedeutet, dass es für uns ausgeschlossen war, dem Antrag der Union zuzustimmen, den sie seinerzeit im Bundestag eingereicht hat – auch wenn wir in dieser Sache einer Ansicht waren. Das ist keine neue politische Gepflogenheit: Die Union hat es nicht anders gehandhabt, als wir in unseren Oppositionszeiten die Abschaffung des Solis gefordert haben – und CDU/CSU trotz Zustimmung in der Sache abgelehnt haben. Im Übrigen bin ich überrascht, mit welcher Vehemenz die Union heute dagegen wettert, die Kernkraftwerke abzuschalten. Schließlich haben sie den Atomausstieg beschlossen.

Mit der Abschaltung unserer drei verbliebenen Kernkraftwerke verzichten wir nun auf die Produktion von 30 Terawattstunden Strom pro Jahr, das macht sich im Stromnetz bemerkbar. Deswegen hielte ich es für richtig, den Rückbau der noch funktionierenden Kernkraftwerke zu stoppen. Das wäre die zweitbeste Option: Nicht sofort mit dem Rückbau zu beginnen. So wären wir auf mögliche Energieengpässe in der Zukunft besser vorbereitet. Denn wir dürfen bei der Energieversorgung nie nur auf eine Karte setzen. Das war eine der größten Lektionen des russischen Angriffskrieges im vergangenen Jahr. Man sollte die Kernenergie aus diesem Grund nicht abschreiben.

Auch wenn wir in einer Demokratie immer wieder Kompromisse machen müssen, kann ich Ihnen versichern, dass wir unermüdlich daran arbeiten, unser Land besonnen und sicher durch die nächsten Jahre zu führen. Für weitere Anliegen stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung.

Herzliche Grüße

Ihr

Christian Dürr

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