Sehr geehrter Herr Dürr Warum wurde die im Wahl und Parteiprogramm der FDP angekündigte Wiedereinführung der Spekulationsfrist auf Aktien,trotz FDP geführtem Finanzministeriums nicht verwirklicht ?
Sehr geehrter Herr Dürr
Ihnen als FDP Politiker,brauche ich die Bedeutung der langfristigen Anlage in Aktien,für Vermögensbildung und Altersvorsorge,mit sicherheit nicht zu erklären.
Umso mehr erstaunt es mich,das die im wahl und Parteiprogramm angekündigte Wiedereinführung der Spekulationsfrist(wie auch immer diese dann gestalltet ist)trotz des FDP geführtem Finanzministerium immer noch nicht erfolgt ist.
Anfangs der Legislatur,eine lächerliche Erhöhung des sparerfreibetrags,und das solls jetzt gewesen sein?
Darf ich das so verstehn,das hier wieder einmal die SPD aus ideologischen Gründen blockiert,und die FDP sich nicht durchsetzen kann?
Mit freundlichen Grüssen
Konrad S.
Guten Tag,
haben Sie vielen Dank für Ihre Frage.
Als Freien Demokraten ist es uns ein wichtiges Anliegen, die Aktienkultur in Deutschland zu fördern. Sie haben Recht, gerne wollen wir eine Spekulationsfrist von drei Jahren für private Wertpapiergeschäfte einführen. Leider war diese Forderung der Freien Demokraten in dieser Legislaturperiode des Deutschen Bundestages bisher politisch nicht durchsetzbar. Als FDP konzentrieren wir uns aber auf andere Maßnahmen, die den Vermögensaufbau mit Aktien fördern. So werden wir noch in diesem Jahr mit dem Generationenkapital in die teilweise Kapitaldeckung der gesetzlichen Rentenversicherung einsteigen. Mit den Erträgen dieser Aktienrente werden wir einen wichtigen Beitrag zur Stabilität der gesetzlichen Rentenversicherung leisten. So wird die Rente demografiefest und enkelfit!
Ebenfalls arbeiten wir in der Koalition daran, dass die Kleinanleger und Sparer in Deutschland bald auch in der dritten Säule der Altersvorsorge – der privaten Altersvorsorge – stärker von renditestarken Aktien profitieren können. Dazu hat die Bundesregierung Ende 2022 die Einsetzung der Fokusgruppe private Altersvorsorge beschlossen, die vor wenigen Wochen ihren Abschlussbericht vorgelegt hat. Die Fokusgruppe empfiehlt, die private Altersvorsorge grundlegend zu reformieren und dabei kapitalgedeckte Instrumente stärker auszubauen. Als zentrales Reformelement empfiehlt die Fokusgruppe die Zulassung eines Altersvorsorgedepots mit der Möglichkeit, in Fonds und andere geeignete realwertorientierte Anlageklassen zu investieren. Das sind gute und klare Empfehlungen, die zu einer echten Verbesserung der privaten Altersvorsorge führen würden. Die Bundesregierung wird diese Empfehlungen nun in einen Gesetzentwurf einarbeiten.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
Christian Dürr