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Christian Dürr
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Frage von Rainer W. •

Frage an Christian Dürr von Rainer W. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrter Herr Dürr,

Ich möchte niemals fremdes menschliches Gewebe oder Organe erhalten und halte diese Behandlung aus medizinischer Sicht, nicht nur für völlig ungeeignet, sondern i.d.R. für extrem schädlich. Auch soll kein Mensch sein Leben auf diese schrecklichste Art und Weise, durch Zerstückelung wie auf einem Schlachttisch, verlieren und bis hin zu Knorpelstücken oder Kniegelenken verpackt und verschickt werden.

Die Verdinglichung des Menschen als Medikament, ist für mich der absolute Maßstab von Menschenunwürdigkeit.
Tatsächlich gibt es Menschen, die gegen eine Zerstückelung Ihres Körpers nichts einzuwenden haben, auch nicht gegen den Einbau von fremden Geweben und Organen.

Beide Einstellungen lassen sich verbinden, wenn Menschen sich als Spender registrieren lassen könnten und für jedes Jahr seit der Erklärung der Spendebereitschaft, Punkte kriegen würden, für eine bevorzugte Organ-/Gewebezuteilung im Bedarfsfall. Organerkrankten, die nicht registriert sind, aber aus speziellen Gründen kurzfristig ein Organ/Gewebe brauchen, könnten nach Ihrer Registrierung sofort Zugang zu der Vergabe haben, z.b. durch ein Notfallkontingent auch ohne gesammelte Punkte. Als "Geschlossener Club" gibt es viele Möglichkeiten des Kennenlernens, was die Erfolgsaussichten einer Übertragung, durch bekannte Menschen, erhöht.
Bei denen, die nicht registriert sind bzw. sich bei einer Erkrankung auch nicht registrieren wollen, soll es bei Strafe verboten sein, Organe/Gewebe als Therapie zu verabreichen oder auch zu entnehmen. Dies kommt all den Menschen zugute, die befürchten, im bewußtlosen Zustand nicht widersprechen zu können und nach einer OP mit fremden Organen/Geweben aufzuwachen.

Der amtierende Präsident der Ärztekammer hat dieses Prinzip thematisiert https://www.waz.de/politik/aerztepraesident-organspende-bereitschaft-mit-vorzug-belohnen-id226233671.html .
Wurde dieses Vorgehen diskutiert bzw. welche Erfolgsaussichten würden Sie diesem Vorgehen geben?

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Antwort von
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Sehr geehrter Herr Walter,

wir Freien Demokraten sehen in dem Thema Organspende eine Gewissensentscheidung, die jede und jeder Abgeordnete für sich persönlich treffen muss. Zu diesem Sachverhalt hat es eine ganz lebhafte Debatte im Deutschen Bundestag gegeben. Ich bin überzeugt davon, dass es richtig ist, wenn man seine Organe für Menschen zur Verfügung stellt, deren Leben dann gerettet werden kann. Aber diese Entscheidung muss von jedem selbst getroffen werden. Um die Bereitschaft dafür zu steigern, könnten die Kampagnen intensiviert werden oder Abfragen beispielsweise bei Behördengängen gemacht werden. Wenn sich jemand mit der Organspende beschäftigt hat und kommt zu einem negativen Ergebnis, dann muss man das auch akzeptieren. Ihr Vorschlag klingt erst einmal sehr schwer umsetzbar und kompliziert. Von daher wurde dieser nicht stärker diskutiert. Eine andere Gruppe an Abgeordneten sprachen sich für den fraktionsübergreifenden Gesetzentwurf für eine Widerspruchslösung zur Organspende aus. Denn nach ihrer Auffassung könne man Menschen nur mit einer Widerspruchslösung dazu bringen, sich damit zu befassen. Dieser Vorschlag wurde im Januar diesen Jahres von der Mehrheit der Abgeordneten im Deutschen Bundestag abgelehnt.

Mit freundlichen Grüßen
Ihr Christian Dürr

 

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