Was tut die Bundesregierung, um internationale Zugreisen in Europa per Nachtzug attraktiver für Anbieter und Kunden zu machen?
Sehr geehrter Herr Özdemir,
als Bürger wohnhaft im Wahlkreis Stuttgart I (Kernerstraße) wende ich mich mit folgendem Anliegen an Sie:
Aufgrund von diversen längeren Aufenthalten und familiärer Verbindungen reise ich gelegentlich nach Portugal. Bis zu Beginn der Pandemie gab es die Option der Zugreise über Frankreich und Spanien per Nachtzugverbindung nach Lissabon innerhalb von 24 Stunden nach Portugal zu reisen. Diese Option besteht aktuell nicht mehr, weshalb allein aus zeitlichen Gründen lediglich die Option der Flugreise besteht. Hierzu folgende Fragen:
Welche Bestrebungen gibt es aktuell auf Seiten der Bundesregierung die Zugreise im europäischen Netz per Nachtzug zu verbessern?
Warum wird in Zeiten des Klimawandels das Angebot an Nachtzügen verringert und nicht vergrößert?
Welche Bestrebungen gibt es, für Kund*innen länderübergreifende Buchungen zu ermöglichen, in denen der Anschlusszug garantiert wird?
Vielen Dank für ihre Auskunft!
Mit freundlichem Gruß,
Ronan M.
Dass jahrelang Nachtzüge abgebaut wurden, war ein verkehrspolitischer Fehler. Umso mehr freut es mich, dass in den letzten Jahren immer mehr Nachtzüge internationale Reisen ermöglichen. Von Stuttgart aus beispielsweise nach Wien, Venedig, Ljubljana oder Zagreb. Ich finde es daher nicht falsch, von einer „Renaissance der Nachtzüge“ zu sprechen, wie es die Stuttgarter Europaabgeordnete Anna Deparnay-Grunenberg tut: https://www.greens-efa.eu/opinions/nachtzuege-sind-zurueck-klimafreundlich-reisen-in-2023/
Im Koalitionsvertrag für die laufende Legislaturperiode ist festgehalten, dass wir internationalen Bahnverkehr stärken und gemeinsam mit der EU Nachtzugangebote ausbauen wollen. Jüngst wurden durch die EU 10 neue Zugverbindungen angekündigt, mit dem nächsten Fahrplanwechsel im Dezember werden Nachtzüge Berlin-Brüssel und Berlin-Paris starten: https://www.bundesregierung.de/breg-de/aktuelles/mit-dem-zug-durch-europa-2168530