Inwieweit wird das Thema Milch- und Viehwirtschaft und deren Anteil am Emissionsausstoß berücksichtigt?

Derzeit werden im BMEL mehrere Maßnahmen diskutiert, um Emissionen in der Tierhaltung selbst zu reduzieren. 

Ein zentraler Ansatz ist die Optimierung der Fütterung, um die Nährstoffverwertung der Tiere zu verbessern und so die Emissionen pro Tier zu senken. Neue wissenschaftliche Erkenntnisse zur Berechnung des Energiegehalts von Futtermitteln sollen in die Futtermittelverordnung (FMV) aufgenommen werden, um präzisere Fütterungsstrategien zu ermöglichen. Zudem wird die Entwicklung EDV-gestützter Anwendungen zur Optimierung der Fütterung unterstützt, die direkt in landwirtschaftlichen Betrieben genutzt werden können. Das BMEL fördert finanziell und sieht vor, noch in diesem Jahr mit der Umsetzung zu beginnen.

Auch baulich-technische Maßnahmen in Ställen spielen eine wichtige Rolle. In dem 2024 abgeschlossenen Verbundvorhaben „Emissionsminderungsmaßnahmen in Milchvieh- und Mastschweineställen“ (EmiMin) wurden verschiedene baulich-technische Maßnahmen im Stall auf ihre Wirksamkeit zur Emissionsminderung untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass regelmäßige Reinigung, die schnelle Trennung und Entfernung von Kot und Harn sowie emissionsarme Stallböden die Freisetzung von Ammoniak und Methan erheblich reduzieren können. Diese Ergebnisse gilt es bei künftigen Vorhaben zu berücksichtigen, auch wenn gerade baulich-technische Anpassungen sehr kostspielig sein können. 

Auf EU-Ebene wird die überarbeitete Industrieemissionsrichtlinie (IED) strengere Umweltauflagen für große Tierhaltungsbetriebe bringen, wobei aktuell nur Schweinehaltungen betroffen sind, nicht jedoch Rinderbetriebe. Aber auch die nachhaltige Nutzung von Weideflächen ist ein wichtiges Thema, da Weidehaltung im Vergleich zur Stallhaltung geringere Emissionen verursacht. 
In Bezug auf Ihre Frage zum Wasserverbrauch: Die Nationale Wasserstrategie, die 2023 vom Bundeskabinett beschlossen wurde, sieht Maßnahmen zur Sicherung der Wasserressourcen vor. Eine zentrale Maßnahme ist die Entwicklung einer Leitlinie für den Umgang mit Wasserknappheit, die auch die Landwirtschaft betrifft.