Warum wird deutsches Obst nicht bevorzugt in Supermärkten verkauft?

Ich selbst bevorzuge Äpfel möglichst aus einheimischen Streuobstwiesen. Unabhängig von meinen persönlichen Vorlieben, muss ich mich jedoch an Recht und Gesetz halten.

Deutschland ist Teil des EU-Binnenmarktes und muss den freien Warenverkehr sicherstellen. Das bedeutet, dass Produkten unabhängig von ihrem Herkunftsland auf dem Markt gleiche Chancen eingeräumt werden müssen. Eine von Ihnen angesprochene „Bevorzugung“ von deutschem Obst gestaltet sich daher ebenso wie eine Einschränkung von Produkten anderer Staaten als rechtlich schwierig. 

Ob Äpfel aus Neuseeland „gebraucht“ werden, ist letztendlich eine Frage der Nachfrage. Aber hier ist ein positiver Trend zu beobachten. Aus Statistiken wie dem Ernährungsreport geht hervor, dass mittlerweile fast die Hälfte der Verbraucherinnen und Verbraucher der Vermarktung von regionalen Lebensmitteln eine hohe Relevanz einräumen. Diese positive Entwicklung gilt es weiter auszubauen, um dem Klimaschutz mit möglichst kurzen Transportwegen zu fördern und regionale Wirtschaftskreisläufe zu stabilisieren.

Um den Griff zu regionalen Lebensmitteln wie Äpfeln zu erleichtern, wurde seitens des BMEL beispielsweise das sog. Regionalfenster initiiert. Es gibt Auskunft über die Herkunft des Produkts und den Standort der Verarbeitung/ Abpackung. Bei Befragten wird es regelmäßig als wichtigste Lebensmittelkennzeichen genannt. Zudem haben zahlreiche Bundesländer zusätzlich eigene regionale Qualitätssiegel entwickelt, um regionale Produkte zu bewerben und bei der Kaufentscheidung hervorzuheben.