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Cem Özdemir
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Frage von Andreas F. •

Wann wird der Nutri Score verbessert?

Sehr geehrter Herr Özdemir,

grunsätzlich wäre der Nutri Score eine gute Sache, wenn verpflichtende Grenzwerte für Zucker, Salz, Gesättigte Fettsäuren usw. gäbe. So wie es jetzt ist sagt er nichts aus, denn was bedeutet denn ein D?
Auf was bezieht sich das und wo liegen die Grenzwerte?
Wann wird das verbessert, mit Grenzwertangaben und eine farbliche Kennzeichnung der schlechten Werte!

Freundliche Grüße

Andreas F.

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Der Nutri-Score ist aus meiner Sicht ein erfolgreiches Modell der erweiterten Nährwertkennzeichnung. Er bewertet zusammenfassend den Nährwert eines Lebensmittels, indem er die Angaben der Nährwerttabelle und Teile des Zutatenverzeichnisses in eine fünfstufige Farb-Buchstaben-Kombination, die auf der Verpackungsvorderseite angebracht wird, übersetzt.

Der Nutri-Score erleichtert es Verbraucherinnen und Verbrauchern, ähnliche Lebensmittel miteinander hinsichtlich ihres Nährwertes zu vergleichen. Konkret bedeutet das, dass eine Pizza mit einem grünen B einen günstigeren Nährwert hat und damit eher zu einer gesunden Ernährung beiträgt als eine andere Pizza mit einem orangenen D oder einem roten E. Die Berechnungsvorschrift, der sogenannte Algorithmus des Nutri-Score, ist auf der Homepage www.nutri-score.de frei einsehbar, dort findet sich auch eine Excel-Tabelle, mit der man den Score berechnen kann.

Gemeinsam mit anderen europäischen Staaten, die den Nutri-Score unterstützen, haben wir einen Kreis unabhängiger Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler damit beauftragt, den Nutri-Score-Algorithmus weiterzuentwickeln. Dieses wissenschaftliche Gremium hat bereits zahlreiche Änderungsvorschläge vorgelegt, die auf der Homepage www.nutri-score.de veröffentlicht wurden und die Ende dieses Jahres in Kraft treten sollen. Der weiterentwickelte Algorithmus wird die Aussagekraft des Nutri-Score nochmals verbessern und eine noch größere Übereinstimmung mit den allgemeinen Ernährungsempfehlungen bewirken. So werden z. B. Lebensmittel künftig stärker nach den Gehalten relevanter Nährstoffe, wie Zucker, Salz und Ballaststoffen differenziert. Damit wird das Spektrum der erreichbaren Scores für eine Lebensmittelkategorie gespreizt, so dass für Verbraucherinnen und Verbraucher ernährungsphysiologische Vorteile, wie beispielsweise ein höherer Ballaststoffgehalt bei Broten oder geringere Zuckergehalte bei Getränken und Zerealien, besser erkennbar sein werden.

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