Sehr geehrter Herr Minister Özdemir, teilen Sie den Inhalt, des von der EU - Kommission vorgelegten Aktionsplanes für eine nachhaltige Fischerei? Explizit das Fischen mit "Baumkurren" im Wattenmeer?
Ich teile das Ziel der EU-Kommission, angesichts der bestehenden Herausforderungen den Meeresschutz mit konkreten Maßnahmen zu verstärken und die Fischerei nachhaltiger zu gestalten. Hierbei halte ich es für konsequent und notwendig, auch die mobilen grundberührenden Fischereien – hierzu gehört u. a. die Krabbenfischerei – kritisch auf den Prüfstand zu stellen. Ein pauschales Verbot der Schleppnetzfischerei halte ich jedoch nicht für zielführend. Ein solches hätte erhebliche sozioökonomische Folgen vor allem für die Krabbenfischerei in der Nordsee, deren wesentliche Fanggründe in den Wattenmeernationalparken liegen. Es ist wichtig, dass gemeinsam mit der Fischerei, den Stakeholdern und der Wissenschaft nach Möglichkeiten gesucht wird, Fangmethoden und Fanggeräte weiterzuentwickeln, um die Umweltauswirkungen zu minimieren. Hierbei sollte differenziert nach Fanggeräten und konkreten Schutzzielen der jeweiligen Schutzgebiete vorgegangen werden. Die EU-Kommission hat im Ministerrat in Brüssel unterstrichen, dass sie ebenfalls ein differenziertes Vorgehen verfolgt.