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Cem Özdemir
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Frage von Uwe D. •

Sehr geehrter Herr Minister Özdemir, ist Ihnen bekannt, daß auf der Internetseite des BMEL eine Falschinformation zu gesundheitlichen Risiken von Isoglukose zu finden ist?

Behauptet wird, daß Isoglukose aufgrund des mit Saccharose, Invertzucker oder Honig "annähernd gleich(en) Energiegehalts" keine herausragende Bedeutung für die Zunahme von Adipositas spiele. Das ist, wie Studien zeigen, nicht korrekt. Tatsächlich hat bspw. die Yale School of Medicine durch MRT-Untersuchungen festgestellt, daß Isoglucose im Gegensatz zu anderen Zuckerarten kein Sättigungsgefühl hervorruft. Die zunehmende Verbreitung dieses im Vergleich zu anderen Zuckern weit billigeren Stoffs in Lebensmitteln ist daher mit Sorge zu betrachten. Wird das BMEL die Website anpassen? Und wird politisch an einem Verbot dieses industriefreundlichen, aber gesundheitsschädlichen Süßungsmittels gearbeitet? Zur weiteren Information empfehle ich:
https://www.rbb-online.de/rbbpraxis/rbb_praxis_service/ernaehrung/isoglukose-zuckersirup-eu-verordnung-1-oktober-2017.html
Haben Sie vielen Dank für Ihre Antwort
Uwe D.

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Saccharose und die derzeit meistverwendeten Isoglukose-Varianten, bei denen Glukose und Fruktose ungefähr zu gleichen Teilen vorliegen, besitzen bei Verwendung gleicher Mengen vergleichbare gesundheitliche Wirkungen. Genauso wie Saccharose zählt Isoglukose zu den freien Zuckern und kann bei einer hohen Zufuhr das Risiko für Übergewicht und ernährungsmitbedingte Erkrankungen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes mellitus Typ 2 erhöhen. Vor diesem Hintergrund empfehlen unter anderem die Weltgesundheitsorganisation und die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V., die Zufuhr freier Zucker auf weniger als 10 Prozent der Gesamtenergiezufuhr zu begrenzen. Für Isoglukose-Varianten mit deutlich höherem Anteil an Fruktose im Vergleich zu Glukose werden beim Verzehr hoher Mengen weitere ungünstige Auswirkungen auf den Stoffwechsel diskutiert, beispielsweise eine mögliche Begünstigung einer nichtalkoholischen Fettlebererkrankung. Ab welchen höheren Anteilen an Fruktose bei Zusätzen von Isoglukose zu Lebensmitteln im Vergleich zu Saccharose tatsächlich eine besonders hervorgehobene Rolle bei der Entstehung von Adipositas und damit verbundenen Folge- und Begleiterkrankungen besteht, bedarf laut Bundesinstitut für Risikobewertung der weiteren wissenschaftlichen Untersuchung.

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