Getreide als Viehfutter?
Sehr geehrter Herr Minister Özdemir,
da wunderte ich mich, dass unmittelbar nach der Heuernte bereits Häcksel auf der Baar eingefahren wird. Es handelt sich offenbar um Roggen auf grünem Stängel, und im Internet finde ich dazu die Beschreibung von Ganzplanzensilage (GPS).
Früher wurden Mais und Hackschnitzel aufbereitet und verfüttert, noch früher wurde in trockenen Sommern das Vieh in den Wald zum Grasen getrieben.
ABER JETZT - Brotgetreide vernichten für Viehfutter bei der aktuellen Knappheit, wo Sie überdies nach Lösungen suchen, die Bestände der Ukraine heraus zu bekommen?
Wenn Ihre Aussagen einen veritablen Inhalt behalten wollen, dürfen Sie diesem Vorgehen der Landwirte nicht einfach zusehen, auch wenn ein vollmundiger, verschlagener Lobbyist Ihnen womöglich laufend die Tür einrennt mit Wehklagen und der Forderung nach Freigabe von Ökoflächen für erneute Nutzung der Agrarindustrie.
Freundliche Grüße
Thomas H.
Ohne zu wissen, um welchen Betrieb es sich handelt und welche Hintergründe im Einzelnen zur von Ihnen beobachteten Praxis geführt haben: Eine Handhabung, wie von Ihnen geschildert, kann verschiedene Gründe haben. Beispielsweise kann es aufgrund von Dürre oder anderen Einflussfaktoren dazu kommen, dass die Qualität von Getreide minderwertig ist und sich nicht zur konventionellen Weiterverarbeitung eignet. Ich stehe jedoch zu dem Grundsatz: Teller vor Trog vor Tank.