Assange veröffentlichte Dokumente, die Kriegsverbrechen aufdecken. Er ist unter unmenschlichen Bedingungen inhaftiert. Setzen Sie sich für seine Freilassung und damit für die Pressefreiheit ein?
Sehr geehrter Herr Özdemir,
die Veröffentlichung solcher Dokumente ist Bestandteil des investigativen Journalismus und durch das Recht auf Pressefreiheit gedeckt. Der Journalist Julian Assange befindet sich jedoch seit 2019 im Hochsicherheitsgefängnis Belmarsh in London in Isolationshaft. Die UN definiert Isolationshaft über 15 Tage als Folter.
Dieses Vorgehen verletzt nicht nur grundlegendste Rechte eines Einzelnen, es dürfte auch andere Journalisten davon abhalten, ihr Recht auf freie Meinungsäußerung wahrzunehmen. Rechtsstaatlichkeit & Pressefreiheit – Errungenschaften, auf die wir Europäer zu Recht stolz sind. Im Fall Assange werden sie auf verstörende Weise mit Füßen getreten.
Die Entscheidungsträger sitzen in GB bzw. in den USA. Dieser Angriff auf die Pressefreiheit auf europäischem Boden ist jedoch Grund genug, auf allen politischen Ebenen den größtmöglichen Druck auf diese auszuüben. Wir bitten Sie herzlich um Ihren Beitrag.
Mit freundlichen Grüßen
FreeAssange Ulm
Ich habe das juristische Tauziehen um die Auslieferung des in Großbritannien inhaftierten Julian Assange verfolgt und eine Auslieferung des WikiLeaks-Gründers an die USA abgelehnt, da ich das amerikanische Rechtsverständnis in dieser Hinsicht nicht teile. In Deutschland ist auch kritischer Journalismus von der Pressefreiheit gedeckt. Die Anklagepunkte, die Herrn Assange vorgeworfen werden, wären hier straflos. Auf diese Haltung verwies auch das Auswärtige Amt in den laufenden Gesprächen mit den Vereinigten Staaten und dem Vereinigten Königreich. Seine nunmehr erfolgte Freilassung begrüße ich sehr.