Frage an Cem Özdemir von Marcel S. bezüglich Entwicklungspolitik
Sehr geehrter Herr Özdemir,
nach der katastrophalen Zerstörung im Flüchtigscamp Moria stehen wir als Europäer und Deutsche vor der Pflicht, die Menschen ohne Hab und Gut aufzunehmen oder anders zu retten und zu unterstützen.
Bei der Frage, wen wir aufnehmen wollen, entschlossen sich Angela Merkel und Macron heute für 400 unbegleitete Minderjährige. Das ist gut, jedoch keinesfalls ausreichend.
Meine Frage an Sie:
Wieso nehmen wir nicht alle Familien mit Kindern, also intakten sozialen Kleingruppen mit meist hohem Pflichtgefühl und gegenseitiger Verantwortung, auf?
Diese könnte man, insofern auf Gemeindeebenen akzeptiert, dezentral unterbringen. Die Konstellation einer Familie bietet hierbei sowohl Sicherheit im Bezug auf Skepsis mancher Konservativen, als auch Bereicherung für die Arbeitsmärkte. Können wir Familien genauso bevorzugt/explizit nach Deutschland holen, wie unbegleitete Minderjährige? Sehen Sie Handlungsmöglichkeiten für die Zivilgesellschaft?
Die zweite Frage hierbei:
Die Frauen waren und sind in den Situationen relativer Schutzlosigkeit, allem voran Schutzlos gegenüber sexueller Gewalt. Allein das wäre Grund genug, um diese in besseren Situationen unterzubringen. Wie könnten Sie dies weiter vorantreiben? Wie ließen sich zB Pflichten aus unserem Grundgesetz anwenden, um Handlungen der Regierung zu erzwingen?
Lieben Gruß und vielen Dank für Ihre Arbeit,
Marcel