Frage an Cem Özdemir von Ulrich D. bezüglich Verkehr
Sehr geehrter Herr Özdemir!
Ich habe eine Frage an Sie als Vorsitzenden des Bundestagsausschusses für Verkehr und digitale Infrastruktur.
Wenn es um Elektromobilität für Kurzstrecken geht, wird immer nur über Elektrofahrräder, E-Scooter, eventuell PKW gesprochen, nicht aber über Kleinkrafträder, die zum Fahren bis 25 kmh nur eine Mofa-Prüfbescheinigung oder bis 45 kmh einen Führerschein Klasse AM benötigen. In diesem Bereich gibt es aber schon eine ganze Reihe von Motorrollern oder Mopeds, die außer einem konventionellen Antrieb alternativ einen Elektromotor anbieten bei vergleichbaren Preisen und (für Kurzstrecken!) alltagstauglicher Reichweite. Wäre es hier, auch um ein Zeichen zu setzen, zur CO2-Einsparung nicht sinnvoll, schon jetzt nach kurzer Übergangsphase nur noch Kleinkrafträder mit Elektroantrieb neu zuzulassen? Eine kurze Übergangsphase wäre insofern noch notwendig, weil bei manchen Anbietern die Batterie (noch) nicht herausgenommen werden kann, damit sie mangels Alternative auch in der Wohnung aufgeladen werden kann.
Eine weitere CO2-Einsparmöglichkeit würde ich darin sehen, dass Paketdienste zwei verschiedene Lieferpreise anbieten könnten, einen etwas höheren Preis bei Lieferung direkt zur Wohnung, einen günstigeren Lieferpreis aber bei Lieferung an einen Abholpunkt. Vielen Personen ist es doch gleichgültig, ob die Lieferung nach Hause erfolgt oder ob sie die Sendung beim nächsten Tanken an ihrer Tankstelle oder beim nächsten Einkauf beim Supermarkt mitnehmen. Im Gegenteil, sie würden sich wohl sogar über die niedrigeren Kosten freuen. Ich erlebe es tagtäglich, dass bis zu drei Paketdienste in meiner Nähe etwas liefern, dann nur 50 Meter bis nur nächsten Lieferung fahren. Man kann sich ausrechnen, dass der Spritverbrauch dabei enorm ist!
Mit freundlichen Grüßen
C. v. Clausbruch