Frage an Cem Özdemir von Nicolai B. bezüglich Umwelt

Sehr geehrter Herr B.,

herzlichen Dank für Ihre Antwort. Ihre Sorge bezüglich der Klimakrise teile ich. Sie ist ohne Frage die Menschheitsherausforderung des 21. Jahrhunderts. Schon heute zwingt die Klimakrise weltweit mehr Menschen zur Flucht als alle Kriege zusammen. Und auch hier bei uns in Europa spüren wir ihre Auswirkungen bereits deutlich.

Um die Klimakrise angemessen zu bekämpfen braucht es Entschlossenheit, aber auch Zusammenhalt und Mut. Einzelne verkehrspolitische Maßnahmen wie das von Ihnen genannte Tempolimit können einen Beitrag zum Klimaschutz leisten und wird daher von uns Grünen auch gefordert. Bezüglich der von Ihnen ebenfalls genannten gesetzlichen autofreien Sonntage möchte ich Ihnen sagen, dass mich das ehrlich gesagt nicht überzeugt. Zum einen glaube ich nicht, das der klimapolitische Effekt sehr groß wäre, zum anderen aber halte ich viel mehr davon, für klimafreundliche Alternativen zum Auto zu sorgen, also Investitionen in Bus und Bahn, mehr sichere Fahrradwege und emissionsfreie Antriebe. Ich will Menschen nicht das Auto verbieten, sondern dafür sorgen, dass sie echte Wahlfreiheit haben. Ist die Alternative attraktiv genug, lassen sie dann das Auto vielleicht nicht nur sonntags stehen, sondern viel öfter. Das allein reicht natürlich nicht. Auch das Auto selbst muss sauber werden. Das Pariser Klimaabkommen heißt im Klartext, dass der Verkehr in Deutschland ab 2050 komplett ohne fossile Kraftstoffe im Verkehr auskommen muss, also müssen wir weg von fossilem Benzin und Diesel. Wir Grüne setzen uns daher auch für den Umstieg auf emissionsfreie Autos ein. Mehr zu meiner grünen Verkehrspolitik finden Sie auf meiner Homepage unter https://www.oezdemir.de/themen/verkehrswende/.

Vielen Dank für Ihren Einsatz für Klimaschutz und beste Grüße

Cem Özdemir