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Frage von Anton W. •

Frage an Cem Özdemir von Anton W. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

In der MeTwo-Debatte konnte man folgenden Beitrag von Ihnen lesen:

"In der 4. Klasse fragte der Lehrer, auf welche weiterführende Schule wir gehen wollten. Ich hob den Arm beim Gymnasium. Der Lehrer lachte, dann stimmte die ganze Klasse mit ein. Mein Wunsch war das eine, meine Noten das andere. In der 5. kam ich auf die Hauptschule. #MeTwo"

Nun interessiert mich, zumal als Lehrer (mit Migrationshintergrund, Mathematik), was genau nun rassistisch war. Wenn die Noten in der 4. Klasse nicht gestimmt haben, weshalb sollte der Lehrer Sie da aufs Gymnasium schicken? Das Lachen des Lehrers war unangebracht, verheerend, aber Rassismus ist eine andere Gewichtsklasse. Ich glaube, der Rassismus ist eine viel zu ernste Sache, und dies verlangt nach einer Trennschärfe der Begriffe.

Wenn nun Ihr Übertritt auf die Hauptschule mangels weiterer Informationen als Beleg für den dt. Rassismus herangezogen wird und jede/r mit ähnlichem schulischen Werdegang zustimmt, selbst dann, wenn er durch eigene Anstrengung mehr hätte erreichen können, kann man dies nicht als positiven Beitrag für die Lösung unserer Integrationsaufgaben betrachten.

Positiv ist doch, wie es bei Ihnen weiterging (Mittlere Reife, als die noch was bedeutete, Ausbildung, Hochschule, politische Karriere) Ich finde, solches hervorzuheben wäre für besagte Diskussionen Gold wert. Es ist zwar gut, wenn Menschen bittere Erfahrungen in D schildern. Aber nicht alles ist Rassismus. und nur zu erfahren, dass es auch anderen so ging, ist das eine. Trotz dieser Schwierigkeiten sich als Schmied seines eigenen Glücks zu sehen, auch weil andere dies vorgemacht haben, ist der eigentliche Schritt.

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