Frage an Cem Özdemir von Leon S. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrter Herr Özdemir,
im Zuge meiner inzwischen schon weit über 10 Jahre anhalten privaten Auseinadersetzung mit dem kontemporären Gesellschafts- und Wirtschaftsmodell komme ich wiederholt zu dem Schluss, dass die Dogmen Wirtschaftswachstum und Konsumsteigerung, Schuldgeld und Profitmaximierung, kurzum postfordistischer, neoliberaler Kapitalismus zunehmend fatale Folgen in sämtlichen Lebensbereichen hat.
Einhergehend mit der schleichenden, aber beständigen Aushebelung demokratischer Prinzipien (z.B. TTIP, Vorratsdatenspeicherung, "Troika" usw.) droht eine Dystopie die weit über Orwell/Huxley hinausgeht.
Ihnen und Ihrer Partei traue ich zu entschieden Entgegenzuwirken. Daher die Frage, ob und wie Sie der offensichtlichen "alternativlosen Status-Quo-Erhaltungspolitik" beikommen wollen/können und wie intensiv Sie sich mit nachhaltigen, durchaus auch radikal anderen Wirtschaftsformen auseinandersetzen und ein Wirken entgegen dem geldmonopolistischen Establishment erwägen und umsetzen. Danke im Voraus für eine werthaltige Antwort,
mit freundlichen Grüßen
Leon Sieberath
Sehr geehrter Herr Sieberath,
wir führen zum Thema „Wirtschaft und Wachstum“ eine Debatte. Hier finden Sie verschiedene Beiträge dazu:
https://www.gruene.de/en/debatte/wirtschaft-und-wachstum.html
Außerdem werden wir über diese und andere wirtschaftspolitische Fragen (z.B. solidarische Wirtschaftsformen) auf unserem anstehenden Parteitag diskutieren. Zur Debatte steht ein umfassender Antrag zur Wirtschaftspolitik:
https://bdk.antragsgruen.de/39/motion/125
Mit freundlichen Grüßen
Cem Özdemir