Frage an Cem Özdemir von Julius D. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrter Herr Dietz,

wir wollen keinen ideologischen, sondern einen sachgerechten und Risikoprofil-basierten Umgang mit Cannabis. Dabei geht es nicht um eine schrankenlose Legalisierung, sondern um eine Regulierung mit deutlich mehr Prävention, Jugend- und Gesundheitsschutz.

Im Bereich von Cannabis als Arzneimittel ist die Gesetzeslage entgegen allen Ankündigungen aus der Großen Koalition leider bisher unverändert: In Apotheken sind diese Präparate sehr teuer, die Kosten werden in der Regel auch nicht von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen und der illegale Eigenanbau führt unter Umständen zu Ermittlungsverfahren. Es ist absolut unverständlich, warum sich Schwarz-Rot hier so schwer tut – das grenzt an unterlassene Hilfeleistung.

Somit müssen wir weiter Druck auf die Regierungsparteien CDU/CSU und SPD ausüben, damit sich zumindest im medizinischen Bereich endlich etwas bewegt. Mehr können wir momentan leider nicht tun, der Ball liegt bei der Großen Koalition. Doch jeder Hinweis darauf, dass die Gesetzeslage verbessert werden sollte, ist hilfreich. Es ist jedoch wichtig, dass das auch bei den Abgeordneten der CDU/CSU und SPD ankommt.

Mit freundlichen Grüßen
Cem Özdemir