Frage an Carsten Werner von Friedrich S. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrter Kandidat,
befürworten Sie die Trennung von Staat und Religion(en) und würden Sie sich als Abgeordneter der nächsten Bürgerschaft für die Neutralität Bremens in religiösen und weltanschaulichen Belangen einsetzen?
Vielen Dank für Ihre Antwort im Voraus.
Mit freundlichen Grüßen
Friedrich Schmidt
Sehr geehrter Herr Schmidt,
grundsätzlich befürworte ich eine Trennung von Staat und Religionen. Daher würde ich mich für einen konfessionsübergreifenden Unterricht über Religionen und Weltanschauungen einsetzen, und selbstverständlich gehe ich davon aus, dass der Staat nicht bestimmte Religionen bevorzugt behandelt oder besonders empfiehlt.
³Neutralität² kann aus meiner Sicht aber nicht bedeuten, dass Staat und Politik sich nicht um religiöse Angelegenheiten kümmern. Sie müssen ein tolerantes und respektvolles Zusammenleben der Kulturen und Weltanschauungen organisieren und sicherstellen, ihren Dialog fordern und ermöglichen. Voraussetzungen dafür sind Wissen, Interesse und Vertrauen die müssen die Schulen und Kindergärten, aber auch Medien und Kulturszene schaffen, damit Auseinandersetzungen und konstruktiver Streit fair und respektvoll stattfinden.
Dass daran Bedarf besteht, machen zum Beispiel die Auseinandersetzungen über Kreuze in Schulen, Kopftuchtragen im Dienst, Betgelegenheiten im Alltag, Moscheebauten und auch das von einem SPD-Kollegen gerade wieder thematisierte Karfreitags-Partyverbot immer wieder deutlich. Aber auch viele kleine alltäglich Begebenheiten müssen erklärt, verstanden und notfalls ³geregelt² werden. Denn das Miteinander und die Kreativität unserer Gesellschaft profitieren auch von verschiedenen Traditionen und unterschiedlichen Weltanschauungen.
Mit freundlichen Grüßen,
Carsten Werner