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Carsten Träger
SPD
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Frage von Uta H. •

Wie möchten Sie die Corona-Pandemie beenden? Welche Rolle spielen Kinder in unserer Gesellschaft? Wie möchten Sie Alleinerziehende unterstützen?

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Antwort von
SPD

Sehr geehrte Frau H.

vielen Dank für Ihre Fragen. Ich fürchte, dass ich einige unbequeme Antworten darauf geben muss. Meiner Meinung nach wird die Pandemie nicht von selbst verschwinden, vielmehr werden wir Mittel und Wege entwickeln müssen, damit im Alltag umzugehen. Ich glaube, dass das Impfen gegen die jeweils aktuellen Varianten des Virus zu unserem Alltag gehören wird. Speziell wegen der Kinder, die sich im Moment noch nicht impfen lassen können und damit keine Abwehr gegen diese Erkrankung haben, liegt es an uns, diesen Schutz zu gewähren.

Insgesamt ist der Kinderschutz ungemein wichtig, deshalb möchte ich zusammen mit meiner Partei Kinderrechte im Grundgesetz festschreiben. In der Krise ist erneut deutlich geworden, dass Fürsorgearbeit überwiegend von Frauen geleistet wird. Wir treten dafür an, dass Familien mehr Zeit füreinander haben, und dass es einfacher wird, Erwerbs- und Sorgearbeit gerechter zwischen allen Geschlechtern aufzuteilen, und Alleinerziehende besser unterstützt werden.

Wir werden ein Vier-Säulen-Modell für mehr Familienzeit einführen. Die erste Säule sind zwei Wochen Elternzeit direkt nach Geburt eines Kindes, auf die jeder Vater bzw. der/die Partner*in kurzfristig und sozial abgesichert Anspruch hat. Wir werden damit Familien mit Kindern in ihrer allerersten Phase unterstützen und die Voraussetzungen für eine gerechtere Aufteilung von Sorgeaufgaben schaffen.

Die zweite Säule ist die Familienarbeitszeit, mit der wir den derzeitigen Partnerschaftsbonus beim ElterngeldPlus zu einer flexiblen, geförderten Elternteilzeit nach dem ersten Lebensjahr eines Kindes ausbauen werden. Wenn in Paarfamilien beide Elternteile gleichzeitig oder Alleinerziehende etwas weniger als Vollzeit arbeiten, sollen sie zukünftig je zehn Monate ElterngeldPlus erhalten – mindestens 200 und höchstens 900 Euro. Diese Leistung kann so lange genutzt werden, wie auch der Anspruch auf Elternzeit gilt, also bis zum achten Geburtstag des Kindes. Denn auch jenseits des Kleinkindalters brauchen Eltern Zeit für ihre Kinder, sei es bei der Einschulung, weil ein Umzug ansteht oder ein Kind einfach mehr unterstützt werden muss als andere.

Die dritte Säule ist die dauerhafte Ausweitung der pandemiebedingt erhöhten Kinderkrankentage auf 20 Tage pro Kind, Jahr und Elternteil (als "Elterngeld akut") - bei mehr als zwei Kindern maximal 45 Tage pro Elternteil und 90 Tage für Alleinerziehende. Kinderkrankentage waren schon vor Corona oft zu knapp - gerade bei jüngeren Kindern, die in den ersten Kita-Jahren häufig krank werden. Darüber hinaus soll künftig auch anderer kurzzeitiger Betreuungsbedarf über das "Elterngeld akut" organisiert werden können.

Unser Modell der Familienpflegezeit ist die vierte Säule. Wer Angehörige pflegt, soll dabei unterstützt werden, die Pflege mit Erwerbsarbeit zu kombinieren. Das bedeutet: 15 Monate Anspruch auf Unterstützung (Lohnersatz) bei einer Arbeitszeitreduzierung für jeden nahen Angehörigen ab Pflegegrad 2, auf mehrere Pflegepersonen aufteilbar mit einer Mindestarbeitszeit von 15 bis 20 Stunde.

Mit freundlichen Grüßen
Ihr Carsten Träger

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