Carsten Rahlf
Kusch
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Frage von rainer u. •

Frage an Carsten Rahlf von rainer u. bezüglich Kultur

Sehr geehrter Herr Rahlf,

Sie betonen in Ihren Ausführungen Ihre leistungsorientierte und subventionsferne Politikauffassung.

Wie halten Sie es hiermit im Bereich der Kultur?

Was wären Ihre Förderkriterien?

Mit welchen Folgen hätte bspw. die in Ihrem WK gelegene und derzeit hochsubventionierte Kampnagelfabrik zu rechnen?

Vielen Dank für Ihre Ausführungen

mit freundlichen Grüßen

Rainer Utte

P.S.: Zu Ihrer Antwort an Herrn Nebelbauer: Der Erste Bürgermeister Hamburgs ist gleichzeitig Landeschef, nicht Staatschef, oder?

Antwort von
Kusch

Sehr geehrter Herr Utte,

als Heimat-Partei fühlen wir uns den hier Wirkenden Künstlern verbunden, denn Hamburger Kulturaktivitäten fördern die Identität mit der Heimat. HeimatHamburg ist für die Freiheit der Kunst. Wir sind für eine Gleichstellung von Hochkultur und Volkskultur. Unseres Erachtens befruchten sich beide einander und sind Ausdruck der kulturellen Vielfalt Hamburgs.

Wenn ich Ihre Fragen richtig verstanden haben fragen Sie uns, ob die Kultur ohne staatliche Förderung auskommen kann? Oder anders gefragt: Kann man staatspolitisch auf Formen der Kultur verzichten, die nicht gewinnbringend oder zumindest selbst tragend sind? Als klassische konservative Antwort kann von uns erwartet werden: Der "linke 68er Kulturbetrieb" wird von der linken Politik unterstützt und in der Kulturförderung sind seit Jahrzehnten korruptionsähnliche Zustände zu beobachten. Dieser Filz ist bzw. wäre nicht nur aus finanzpolitischen Gründen unzumutbar.

Ich sehe eine andere Gefahren des bestehenden Systems: Es ist der Kreativität und der künstlerischen Vielfalt abträglich. Künstler, deren einziges Ziel darin besteht, die hohle Hand zu machen und vom Staat unterstützt zu werden, werden auf diese Weise, ungeachtet ihres Wertes, vom System getragen und in ihrer Abhängigkeit bestärkt.

Ich frage daher anders: Wissen unsere Hamburger Politiker, wie viel Kultur "gut" für die Hamburger ist? Manchmal mag es besser sein, so auch im Fall Kampnagel, eine andere Sichtweise mit einzubringen. Ich kann Ihnen keine schnelle Antwort zu diesem Thema geben - dafür fehlen mir neben dem kulturellen Sachverstand auch die Kenntnisse zu den internen Strukturen und Prozessen. Es gehört sicherlich mit zu den dringendsten zu lösenden Problemen im Wahlkreis.

Unbestritten ist: Kultur ist ein prägendes Merkmal der menschlichen Zivilisation und deshalb förderungswürdig. Unser Kulturkonzept orientiert sich daher maßgeblich an zwei Hebeln:
- Staatliche Finanzierung konzentriert auf international beachtete Kulturangebote und hochwertige Projekte statt des bisherigen Gießkannenprinzips
- Unterstützung des privaten Engagements, vor allem von Kulturstiftungen. In diesem Zusammenhang kann sich die Drittmittelwerbung als wirkungsvolles Kriterium entfalten.

Ich freue mich auf Ihre Perspektive und danke Ihnen für Ihre Frage

Freundliche Grüße

C. Rahlf