Die Luftqualität ist abends durch zu viele private Kamine und Kachelöfen bei schlechtem Wetter sehr schlecht, es stinkt verkohlt. Wie bekommen Sie diese Belastung in Hoheluft verbessert?
Leider hat in Hoheluft eine starke Gentrifizierung stattgefunden. Die EigentümerInnen machen es sich gemütlich und bauen sich Feuerstätten ein. Aufgrund der dichten Bebauung und entsprechenden Verwirbelungen entstehen starke Geruchsbelästigungen, so dass man abends kaum noch lüften kann. Bitten um Rücksichtnahme führen zu nichts, die Kosten müssen „abgebrannt“ werden. Bitte setzten Sie sich dafür ein, dass die Genehmigungen eingeschränkt werden. Der Bezirksschornsteinfeger sagt, er könne nichts machen, wenn die Feuerstätte zugelassen seien. Das könne nur das Umweltamt im Bezirk, aber die Antworten auf sowas nie.
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Liebe Frau K.,
es ist sehr nachvollziehbar, dass Sie diese weitgehend unnötige Verunreinigung der Luft als Belastung empfinden.
Immerhin wurde bereits etwas gegen die Feinstaubbelastung getan. Anfang 2025 ist die letzte Stufe der Bundesimmissionsschutzverordnung zu Kaminöfen in Kraft getreten. Kaminöfen müssen danach mit Feinstaubfiltern nachgerüstet, erneuert oder stillgelegt werden.
Betroffen vom Kaminofen-Verbot 2025 sind seit dem 1. Januar 2025 die Öfen, Kamine und Kaminöfen mit Baujahr sowie Inbetriebnahme zwischen 01. Januar 1995 und 21. März 2010 – wenn sie mehr Kohlenmonoxid- und Feinstaubausstoß produzieren, als es die in der BimSchV angegebenen Höchstwerte zulassen. Es zählt das Datum auf dem Typschild der Feuerstätte. Es gibt allerdings auch einige Ausnahmen etwa für historische Kamine, Wohnungen, die mit Kaminen beheizt werden, Kamine, die nur gelegentlich betrieben werden oder Kachelöfen.
Das Genehmigungsverfahren für Feuerstätten hilft leider nicht weiter, weil Schornsteinfeger*innen dabei lediglich prüfen, ob die Betriebs- und Brandsicherheit gewährleistet ist. Es gibt keine Kompetenz, Kamine aus übergeordneten Gesichtspunkten zu verbieten.
Das Problem der Geruchsbelästigung ist also schwer in den Griff zu bekommen. Diesbezüglich ist in der Tat das bezirkliche Umweltamt die richtige Ansprechstelle. Es kann nicht angehen, dass Sie von dort keine Antwort erhalten. Ich werde meine Kolleg*innen aus der Eimsbütteler Bezirksfraktion informieren und sie bitten, sich des Themas anzunehmen.
Freundliche Grüße,
Carola Ensslen