Frage an Carola Ensslen von Keshav G. bezüglich Gesundheit
Sehr geehrte Frau Ensslen,
glauben Sie, dass die industrielle Fleischproduktion eine großes Risiko für unsere Gesundheit und Nachhaltigkeit darstellt?
Warum?
Was plant Ihre Partei dafür zu tun?
Mit freundlichen Grüßen,
G.
Sehr geehrter Herr G.,
ich schließe mich den Ausführungen im Fleischatlas 2021 des BUND an, wonach die industrielle Fleischproduktion klimaschädlich und unsozial ist.
Viehzucht an sich trägt zu steigenden schädlichen Emissionen bei. Wenn dies in Form von Massentierhaltung geschieht, ist die Menge entsprechend groß. Um das zu reduzieren, müsste der Fleischkonsum deutlich gesenkt werden. Das gilt allerdings letztlich auch für Milchprodukte.
Nicht die Produktion an sich, sondern der hohe Fleischkonsum ist zugleich gesundheitsschädlich.
Darüber hinaus ist es wegen der schlechten Arbeitsbedingungen in der Fleischindustrie ein soziales Problem und eine Frage des Tierschutzes.
Linke Politik zur Förderung einer stärkeren pflanzlichen Ernährung hat den Anspruch, auch immer die soziale Komponente zu berücksichtigen. Daher wäre es aus unserer Sicht mit einer Fleischsteuer oder reiner Verbotspolitik gegenüber Konsument:innen nicht getan. Denn Menschen mit geringen Einkommen können sich teures Fleisch nicht leisten. Daher schlagen wir vor, in einem ersten Schritt die Tierschutzbestimmungen zu verschärfen und die Kontrollen auszuweiten, um bei der Tierhaltung Verbesserungen zu erreichen. Fehlanreize durch Subventionen müssen beseitigt werden. Stattdessen kann die Förderung fleischfreier Alternativen zu einem Wandel beitragen. Begleitet werden sollte dies durch eine Aufklärungskampagne. Eine solche Kampagne könnte auch die Werbung für einen fleischfreien Tag in der Woche beinhalten. Dies nur als einige Überlegungen. Letztlich zählt jeder Schritt hin zu weniger Fleischkonsum.
Freundliche Grüße,
Carola Ensslen