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Carmen Wegge
SPD
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Frage von Stefan K. •

Wieso stellt sich Herr Olaf Scholz öffentlich gegen das, was zum Thema Cannabis im SPD Wahlprogramm steht?

Sehr geehrte Frau Wegge,

danke für Ihren Einsatz für die Cannabis-Legalisierung!

Sie haben folgende Passage ins aktuelle Wahlprogramm der SPD schreiben lassen:

"Wir kämpfen für eine gerechte und schützende Drogenpolitik.

Bei Cannabis wollen wir, um den Gesundheitsschutz, den Jugendschutz und den Kampf gegen die Organisierte Kriminalität zu verbessern, die notwendigen Schritte einleiten, um eine

europarechtskonforme Legalisierung zu ermöglichen."

Im RTL-"Quadrell" antwortet Herr Scholz auf die Frage, ob Cannabis legal bleiben soll mit:

"Ja, in dem sehr begrenzten Rahmen, den wir geschaffen haben - aber nicht darüber hinaus."

https://youtu.be/CAQ05G06xL0?t=7090

Wie passt das zusammen?

Was sagen Sie dazu?

Mit freundlichen Grüßen!

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr K.

vielen Dank für Ihre Nachricht. Zuallererst möchte ich eines erneut bekräftigen: Mit uns wird es keine Rückschritte in der Drogenpolitik geben. Die Fortschritte, die wir in der Ampel erreicht haben, stehen mit uns nicht zur Disposition. Stattdessen bleibt eine europarechtskonforme Legalisierung unser Ziel und wir arbeiten parallel an einer gesetzlichen Grundlage der zweiten Säule.

Auch unser Bundeskanzler steht hinter diesem Beschluss unseres Parteitags. Als SPD wollen wir eine Legalisierung, bei der Eigenanbau, solcher in Social Clubs aber auch Verkauf in lizenzierten Fachgeschäften möglich ist. So wollen wir den verantwortungsvollen Konsum ermöglichen, Konsument*innen schützen und noch stärker dem Schwarzmarkt entgegentreten.

Olaf Scholz befürwortet diese Pläne und bezieht sich in seinem Beitrag in der von Ihnen zitierten Sendung vermutlich auf die Maßnahmen des Jugendschutzes und den der Konsument*innen, die für uns auch im Gesetzgebungsprozess wichtige Leitlinien waren. Eigenanbau ohne gesetzlichen Rahmen, unkontrollierten Verkauf durch Privatpersonen oder Konsum neben Schulen und Kindergärten ist auch nicht in meinem Sinn, und wir werden auch künftig den Schutz von Kindern und Jugendlichen, aber auch den der Konsument*innen stark gewichten.

Mit einer starken SPD gibt es in jedem Fall weiterhin eine progressive Drogenpolitik!

Mit freundlichen Grüßen

Carmen Wegge

 

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