Warum wird für Senioren, die wenig Einkommen haben, nicht eine Sonderregelung gemacht, damit sie von Privaten-Krankenversicherung in die Gesetzliche wechseln könnten?
Sehr geehrte Frau Wegge,
ich bin privat krankenversichert. Seit ich in der Pension bin, habe große Schwierigkeiten die Beiträge zu zahlen. Ich habe meine Leistungen auf das Minimum runtergeschraubt, aber die Beiträge steigen und steigen. Wenn ich alle Fixkosten zahle, bleibt mir kaum Geld zum Essen, Leben. Bestimmt sind viele andere Rentner auch in dieser Situation. Warum kann für Rentner nicht eine Sonderregelung gemacht werden, damit sie zurück in die gesetzliche Versicherung wechseln könnten?
Mit freundlichen Grüßen,
Eva D.
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Sehr geehrte Frau D.,
vielen Dank für Ihre Frage. Wie in meiner Antwort zu ihrer anderen Frage schon beschrieben lehne ich die Zweiklassenmedizin und das System aus privater und gesetzlicher Krankenkasse ab, das ebensolche Probleme mit sich bringt. Die SPD setzt sich stattdessen für eine solidarische Bürger*innenversicherung ein, in die alle, egal ob Arbeitnehmer*innen, Selbstständige oder Beamt*innen einzahlen.
Gerade im Alter sind die Beiträge zur privaten Krankenkasse, wie Sie beschreiben, oft kaum mehr zu stemmen.
Bei der Aufnahme in eine gesetzliche Krankenkasse werden bei Rentner*innen die zweite Hälfte des Erwerbslebens betrachtet, in der die Personen eine Vorversicherungszeit absolviert haben müssen, was bedeutet, dass sie eine gewisse Zeit gesetzlich versichert gewesen sein müssen. Sicherlich erfüllen viele Rentner*innen diese Bedingungen durch Versicherungswechsel oder private Krankenkassenmitgliedschaft nicht. Personen haben dann jedoch die Chance sich freiwillig versichern zu lassen. Da es jedoch auch dann sein kann, dass Krankenkassen diesen Aufnahmeantrag ablehnen, empfiehlt die Verbraucherzentrale ggf. eine Familienversicherung.
Mehr Infos finden Sie dort oder auch bei Beratungsstellen vom VdK, der AWO, dem DGB oder der Caritas. Ich hoffe, dass die Beratungsstellen etwas bewirken können und sich Ihre Versicherungssituation verbessert
Ganz generell halte ich persönlich die geltende Rechtslage für nicht fair und setze mich seit längerer Zeit für eine Bürger*innenversicherung ein, auch um die Unsicherheit über die Art der Versicherung, die für viele Menschen im Alter zum Problem werden kann, einfacher und gerechter zu gestalten.
Mit freundlichen Grüßen
Carmen Wegge