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Carmen Wegge
SPD
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Frage von Ralph W. •

Liebe Frau Wegge, bezugnehmend auf Ihre Antwort, wann wird ein unabhängige Gutachter zu dem eigentlichen Problem, möglicher Spätfolgen von mRNA und Vektorimpfstoffen endlich angehört?

Vielen Dank für Ihre Antwort, in der Sie auf den Link verweisen
https://www.bundestag.de/dokumente/textarchiv/2022/kw12-pa-gesundheit-883036
Leider geht dieser laut Textbeschreibung nicht auf das eigentliche Problem der neuen Impfstoffplattformen ein: diese sind so neu, dass man keine Aussagen über langfristige Folgen machen kann (s.a. Statement von GvV und DGfI 05/20). Spätere Verlautbarungen der DGfI (Prof Watzl) sind nicht schlüssig: da unklar ist, ob mRNA Vakzine auch andere Gewebe (ausser Muskeln) tangiert und ob auch dort die Zellen mit mRNA Vakzine abgebaut werden, kann man verbleibende Reste nicht kategorisch negieren. Dies ist nur e-i-n-e offene Frage. Damit können zeitlich akkumulierende Folgen nicht ausgeschlossen werden und somit ist das Argument nicht valide, man habe milliardenfach an Freiwilligen getestet. Stattdessen m-u-s-s hier langfristig validiert werden, wie wir es selbst von altbewährten Impfstoffen (Masern) kennen, sogar noch länger. Wann kommt dies zur Sprache?

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr W.,

zur Frage der unabhängigen wissenschaftlichen Expertise habe ich bereits in meinen Antworten auf die Fragen vom 9. März, 14. März und 16. März hier auf dieser Plattform ausführlich Stellung genommen.

Wir haben im Bundestag, nach lange Debatten am vergangenen Donnerstag demokratisch über die Impfpflichtanträge abgestimmt. Keiner der Anträge hat eine Mehrheit erzielen können, weshalb es aktuell keine Impfpflicht gegen Corona geben wird. Grund dafür war nicht unbedingt, dass es eine Mehrheit gegen die Impfpflicht gab, sondern dass die Befürworter*innen der verschiedenen Konzepte sich nicht auf eine gemeinsame Lösung einigen konnten. Besonders die Fraktion der CDU/CSU war nicht wirklich gesprächsbereit.

In den vergangenen Wochen und Monaten wurde viel über dieses Thema diskutiert und ich habe mir nach guter Überlegung und Einbeziehung aller Fakten eine klare Position dazu gebildet. Eine allgemeine Impfpflicht ist, meiner Ansicht nach, nach wie vor der beste Weg um Corona in eine endemische Lage zu überführen und die Bürger*innen effektiv zu schützen. Die Pandemie ist nicht vorbei, Corona immer noch eine gefährliche Krankheit und auch jüngere Menschen können von schweren Verläufe betroffen sein. Der beste Schutz gegen die ungehinderte Verbreitung des Virus und eines schweren Verlaufs ist eine Impfung.

Um eine erneute schwere Welle im Herbst zu vermeiden, ist es nach wie vor wichtig, die Impflücke zu schließen. Eine Überlastung des Gesundheitssystems, erneute Lockdowns und tausende Tote will ich nicht verantworten müssen. Ich werde mich deshalb weiterhin für eine Impfpflicht einsetzen.

Mit freundlichen Grüßen

Carmen Wegge

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