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Canan Bayram
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Hendrik S. •

Wie bereiten Sie die Republik auf die Folgen von Klimakatastrophe und Artensterben vor ?

Sehr geehrte Frau Bayram,
herzlichen Dank für Ihre Antwort am 22-Juni. Leider beantworten Sie darin meine Frage nicht. Sie beschreiben lediglich die Drastik von Maßnahmen, die nötig wären, um die 1,5°-Marke nicht zu reißen (ist sie nicht bereits gefallen?). Indes erkennen Sie ausdrücklich an, dass wir die Zukunft nicht mit Sicherheit modellieren können — mithin bestätigen Sie also eine nicht-triviale Eintrittswahrscheinlichkeit für die IPCC Szenarien jenseits von 1,5°. Und alles jenseits 1,5° erfordert ja nicht minder drastische Maßnahmen des Umlenkens menschlichen Tuns, sondern eben auch die Vorbereitung auf die Folgen. Zwar bleiben Unsicherheiten, was genau passiert, doch die Wissenschaft ist IMO sehr wohl in der Lage, Limits zu beschreiben der Art: "So schlimm wird es mindestens." Etwa die Bedrohung küstennaher Städte, Rückgang der Nahrungsproduktion durch Rückgang der Biomasse (weniger von allen Insekten) und Versteppung der Böden. Ich stelle meine Frage (oben) daher erneut.

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Guten Tag,

haben Sie vielen Dank für Ihre Frage.

Die Folgen der sich immer weiter zuspitzenden Klimakrise sehen wir bereits jeden Tag. Zur Anpassung an diese Veränderungen und zur Steigerung der Klimaresilienz bringen wir fortlaufend Maßnahmen auf den Weg.

Mit dem Sofortprogramm Klimaanpassung unterstützt der Bund beispielsweise schon seit 2022 direkt vor Ort die Verantwortlichen dabei, die erforderlichen Klimaanpassungsprozesse anzustoßen und steht Kommunen und sozialen Einrichtungen bei der Umsetzung von Maßnahmen zur Seite. Dazu gehört u.a. die Förderung von Klimaanpassungsmanager*innen, die in Kommunen nachhaltige Anpassungskonzepte erstellen und umsetzen. Gefördert wird auch  Klimaanpassung in sozialen Einrichtungen. So können z.B. Verschattungen und Dämmung gegen die Hitze finanziert werden und direkt zur Kühlung der Räume beitragen. Das Zentrum KlimaAnpassung (ZKA) ist Teil des Sofortprogramms und unterstützt und berät die Kommunen vor Ort.

Ein Klimaanpassungsgesetz wird einen strategischen Rahmen für die Klimaanpassung in Bund, Ländern und Kommunen setzen. Darin ist u.a. vorgesehen, dass Bund und Länder jeweils eigene Klimaanpassungsstrategien vorlegen. Ziel ist es, dass für die gesamte Fläche des Landes Klimaanpassungskonzepte erstellt werden.

Aktuell wird darüber hinaus die deutsche Klimaanpassungsstrategie zu einer vorsorgenden Klimaanpassungsstrategie weiterentwickelt und erstmals mit messbaren Zielen unterlegt. Den Rahmen zur Umsetzung wird das Klimaanpassungsgesetz schaffen.

Das Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz schafft Synergien zwischen Maßnahmen zur Klimaanpassung und zum natürlichen Klimaschutz. Naturbasierte Lösungen schützen die Natur und mildern die Folgen der Klimakrise ab.

Mit der Nationale Wasserstrategie sorgen wir dafür, dass in den kommenden Jahrzehnten weiterhin ausreichend sauberes Wasser für Mensch und Natur zur Verfügung steht. Trinkwasser wird Priorität eingeräumt und die Strategie soll sicherstellen, dass es auch in 30 Jahren und darüber hinaus überall und jederzeit hochwertiges und bezahlbares Trinkwasser gibt.  Mit dem Konzept der wassersensiblen Stadtentwicklung – Stichwort Schwammstadt – sollen Städte so gestaltet werden, dass Wasser gespeichert werden kann und Städte besser an die Klimakrise angepasst sind.

Das Wasserhaushaltsgesetz wurde bereits Anfang dieses Jahres geändert, um festzuschreiben, dass die Bürgerinnen und Bürger auch im öffentlichen Raum Zugang zu Trinkwasser bekommen müssen.

Herzliche Grüße

Canan Bayram

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