Frage an Canan Bayram von Karl H. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrte Frau Bayram,
vor kurzem bin ich in den Sozialen Medien einem wohl eher verzerrten Bild Ihrer Person im Bezug auf Liebig34 begegnet (Zusammenschnitt aus einem RBB Bericht). Dort sprachen Sie sich für den Erhalt dieses "Wohnprojektes" aus. Auch nach Recherche auf Ihrer Internetseite tun Sie dies.
Ich würde gerne von Ihnen wissen, wie Sie zu der (von den Bewohnern ausgehenden ) Gewalt gegen die Polizei rund um Liebig34 stehen.
Auch würde ich gerne wissen, wie Ihre Position generell zu Hausbesetzungen (vor allem im Kontext des Art. 14 I GG) und der oftmals geforderten Enteignung von Unternehmen wie "Deutsche Wohnen" und "Vonovia" ist.
Ich halte es persönlich für höchst problematisch sich mit Gruppen wie den Bewohnern der Liebig34 politisch zu solidarisieren, würde daher gerne Ihre Sichtweise darauf verstehen.
Liebe Grüße und vielen Dank im Voraus aus Unterfranken
Sehr geehrter Herr Heygendorff,
vielen Dank für Ihr Interesse an meiner Politik. Zunächst will ich als gelernte Richterin deutlich in Bezug auf Ihre Wahrnehmung zur Gewalt widersprechen. Ich setze mich für friedliche Auseinandersetzung und Dialog ein und dafür werbe ich überall in meinem Wahlkreis.
Sie kennen sicher aus Würzburg, dass Sachverhalte von außen und aus einer entfernten Region betrachtet, anders aussehen als vor Ort. Dort stellen sie sich meist als sehr viel differenzierter und komplexer dar. Sie haben sicher auch schon erlebt, wie pauschal manchmal über Süddeutschland geredet wird.
Leider können Sie mich nicht wählen, da ich nur als Direktkandidatin im Berliner Wahlkreis Friedrichshain-Kreuzberg / Prenzlauer Berg Ost antrete. Ich würde mich aber freuen, wenn Sie sich mit der Vielfalt "Ihres" Wahlkreises in Unterfranken auseinandersetzen und dort zu einer für Sie richtigen Wahlentscheidung gelangen.
Mit freundlichen Grüßen
Canan Bayram MdB