Frage an Canan Bayram von Jana L. bezüglich Verkehr
Sehr geehrte Frau Bayram,
immer wieder ärgere ich mich darüber, dass die Grünphase für Fußgänger_innen, die die Frankfurter Allee überqueren wollen, viel zu kurz ist. Es ist selbst für einen erwachsenen Menschen ohne Einschränkungen, der schnellen Schrittes läuft, nur ganz knapp möglich während einer Grünphase auf die andere Straßenseite zu kommen.
Das ist Diskriminierung gegenüber älteren Menschen, Menschen mit körperlichen beHinderungen (bewusst so geschrieben, die Ampel ist das Problem, nicht der Mensch) und Kindern.
Wieso kommt man den Autofahrer_innen entgegen, während die Fußgänger_innen und Rolli-Fahrer_innen dann auf der Mittelinsel den ganzen Feinstaub und die Stickoxide einatmen müssen. Gerade auf der Frankfurter Allee, wo die Werte oft den Grenzwert übersteigen.
Werden Sie sich für längere Grünphasen für Menschen, die die Straße überqueren, einsetzen, so dass alle sicher und gesünder die andere Straßenseite erreichen?
Mit freundlichen Grüßen,
J. L.
Sehr geehrte Frau L.,
vielen Dank für Ire Frage. Ich selbst wohne unweit der Frankfurter Allee und kenne diese Situation seit vielen Jahren und habe mich schon dafür eingesetzt, dass es längere Grünphasen für Fußgänger geben soll. Leider ist es bisher noch nicht gelungen, eine Verbesserung zu erzielen.
Immer wieder gab es den Einwand der Verkehrslenkung, dass der Abfluss des Autoverkehrs zu wichtig sei. Nunmehr gibt es einen Senatsentwurf für ein neues Mobilitätsgesetz, mit dem die Ungleichbehandlung der Verkehrsteilnehmer*innen beendet werden soll. Der Straßenraum soll gerechter zwischen Fußgänger*innen, Radfahrer*innen und Autos aufgeteilt werden. Dafür setzt sich das Land Berlin und unsere Umweltsenatorin sein. Aber damit die Verkehrswende gelingt, braucht es auch gravierende Änderungen in der Straßenverkehrsordnung. Dabei handelt es sich um ein Bundesgesetz, so dass die Verbesserungen für Fußgänger*innen dort erreicht werden müssen. Daher bitte ich Sie um Unterstützung meiner Kandidatur, damit ich mich auf Bundesebene für die Gerechtigkeit im Verkehr einsetzen kann.
Mit freundlichen Grüßen
Canan Bayram