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Canan Bayram
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Frage von Melissa S. •

Frage an Canan Bayram von Melissa S. bezüglich Frauen

Sehr geehrte Frau Bayram,

das Europaparlament hat bereits 2014 eine Resolution verabschiedet, die Prostitution als Verstoß gegen die Menschenwürde sieht und allen Mitgliedsstaaten nahelegt das "Nordische Modell" zu übernehmen. Dieses sieht eine Kriminalisierung von Freiern und Profiteuren der Prostitution vor. Die prostituierte Person wird entkriminialisiert und beim Ausstieg unterstützt. Durch antisexistische Öffentlichkeitsarbeit wird die Gesellschaft angeregt über Prostitution und die davon ausgehenden Machtverhältnisse zwischen den Geschlechtern zu reflektieren. Das Ziel ist eine aufgeklärte gleichberechtigte Gesellschaft, in der kein Geschlecht durch das andere benutzt werden kann.
Dieses System ist bereits in Schweden, Norwegen, Island, Nordirland, Frankreich und Kanada umgesetzt. In Israel wird gerade eine Umsetzung diskutiert.
In Deutschland ist jetzt das neue Prostituiertenschutzgesetz in Kraft getreten und alle politischen Bemühungen setzen auf bessere Arbeits- und Schutzbedingungen. Ein Hinterfragen dieses System durch die Politik ist auf Bundesebene nicht in Sicht. Gerade in Berlin ist die Pro-Prostiutionslobby sehr stark politisch und medial vertreten.

Wie stehen Sie zu diesem Thema? Wo sehen Sie Möglichkeit zur Veränderung und Aufklärung?

Vielen Dank im voraus!
Freundliche Grüße

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

"Sehr geehrte Frau S.,

die Kriminalisierung von Profiteuren von Prostitution, insbesondere
von Menschenhandel gibt es bereits und insoweit braucht es keine
weiteren gesetzlichen Regelungen. Die Freier von Prostituierten zu
bestrafen führt meines Erachtens nicht zu einer Verbesserung der
Situation von den Frauen, die in diesem Bereich arbeiten.

Mit freundlichen Grüßen
Canan Bayram

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