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Canan Bayram
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Frage von Viktoria W. •

Frage an Canan Bayram von Viktoria W. bezüglich Recht

Guten Tag,

ich bin gerade aus dem ach so gefährlichen Neukölln in das ja so tolerante Friedrichshain gezogen und wohne an einer Querstraße zum Boxhagener Platz, alles wunderbar bis auf eine Tatsache:
mindestens 3x die Woche ziehen Leute durch die Gegend, die rechte Parole grölen und anderen Gewalt androhen, was gedenken Sie dagegen zu tun?

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Antwort von
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Sehr geehrte Frau Walter,

vielen Dank für Ihre Frage. Tatsächlich ist es so, dass Friedrichshain die Statistik der Übergriffe von rechten Gewalttaten anführt. Auf dem Boxhagener Platz ist es in der Vergangenheit zu übergriffen auf Menschen wegen ihrer sexuellen Orientierung oder ihrem fremden Erscheinungsbild gekommen. Dies ist unerträglich.

Anfang des Jahres habe ich mit anderen Menschen aus dem Kiez gemeinsam eine Bürgerinitiative gegen Rechts gegründet. Wir treffen uns in regelmäßigen Abständen und haben bereits einige Aktionen gegen Rechts gestartet und für die nächste Zeit geplant. Wir suchen immer neue MitstreiterInnen und freuen uns über Jede und Jeden. Schauen sie doch einfach mal auf die Seite www.Initiative-gegen-Rechts.de

Ich bitte Sie, die von Ihnen genannten Fälle unbedingt zu melden. Dabei handelt es sich in der Regel um Straftaten. Als Betroffene von rechten Angriffen können Sie sich in Friedrichshain mittwochs von 16-18 Uhr an Community and Commitment wenden. Weitere Hilfe bietet Reachout (www.reachoutberlin.de).

Die Bekämpfung von Rechtsextremismus ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Diese kann und sollte nicht allein dem Staat überlassen werden. Ich habe mich innerhalb meiner Partei dafür eingesetzt, dass die staatlichen Mittel für die Bekämpfung des Rechtsextremismus in ungekürzter Höhe wieder eingesetzt werden. Gegen den Willen der CDU wurde dies auf Bundesebene durchgesetzt. Damit werden insbesondere die mobilen Beratungsteams gegen Rechts (MBR) finanziell unterstützt. Dass dieses Geld sinnvoll eingesetzt wird, kann ich aufgrund meiner eigenen Erfahrung mit der MBR nur bestätigen.

Frau Walter, ich denke, dass sie mit der Zeit erkennen werden, dass der überwiegende Teil der Friedrichshainer Wohnbevölkerung tatsächlich tolerant und weltoffen ist. Gerade deswegen ist es wichtig, dass wir diese Zivilgesellschaft stärken und den dumpfen rechten Parolen und Gewalttätern keinen Fußbreit unseres Kiezes überlassen.

Mit freundlichen Grüssen
Canan Bayram

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