Frage an Bülent Ciftlik von Helge L. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Hallo Herr Ciftlik,
ich gebe stimme meinem "Vorfrager", Herrn Simon, zu, dass ein Kopftuch von einigen Mitbürgern als Zeichen der Unterdrückung gesehen wird. Allerdings (so empfinde ich) ist das Leben in Altona, besonders in Ottensen, so multikulturell und facettenreich - und bis dato habe ich noch niemanden getroffen, der die "Kopftuch-Problematik" unterstützt, sehr attraktiv. Ein schönes Zusammenleben aller Kulturen.
Nun zu meiner Frage, die vielleicht nicht ganz in den Bereich Integration passt. Wie denken Sie über integrierte Gesamtschulen ?
Mit freundlichen Grüßen aus Ottensen
Helge Lessau
Sehr geehrter Herr Lessau,
im Februar 2007 haben sich alle Parteien in der Bürgerschaft in der „Enquete“-Kommission zu einer meines Erachtens zukunftsweisenden Reform des Schulsystems durchgerungen. Dieses neue Schulsystem, bestehend aus Stadtteilschule und Gymnasium, sehe ich als Gewinn für das Schulwesen in Hamburg an. Die Stadtteilschule wird ein leistungsstarkes und pädagogisch anspruchsvolles, integriertes System sein können, das sowohl zum Abitur führt als auch benachteiligte Jugendliche angemessen fördern soll. Das von vielen Eltern wertgeschätzte Gymnasium wird weiter bestehen und sich weiterentwickeln können. Der breite politische Konsens in der Schulstrukturpolitik und das Ende der unproduktiven Auseinandersetzungen um Schulstrukturen wird eine wichtige Voraussetzung für tief greifende Veränderungen im Schulwesen der Metropole Hamburg sein. Ich halte integrierte Gesamtschulen gerade in dieser Zeit der Transformation für außerordentlich wichtig. Denn Stadtteilschulen müssen attraktiv ausgestaltet werden. Sie sollen nach Möglichkeit als Ganztagsschule geführt werde. Wesentliche Vorarbeiten für die Stadtteilschule wurden eben von jenen integrierten Gesamtschulen erbracht. Strukturelemente der integrierten Gesamtschulen sollten daher in die Praxis der Stadtteilschule einfließen.
Mit freundlichem Gruß
Bülent Ciftlik
Weitere Fragen an Bülent Ciftlik
Sehr geehrte Frau Greiner-Cetkin,
Sehr geehrter Herr Mudra,
(...) Und ein letzter Punkt sei auch noch angesprochen: Die meisten, die das "Bedingungslose Grundeinkommen" fordern, fordern in Wirklichkeit eine Kürzung der jetzigen Sozialleistungen. Damit würde der Sozialstaat geschwächt werden, der dazu da ist, Menschen bei Bedürftigkeit zur Seite zu stehen. (...)
(...) Aber damit solche und ähnliche Programme können nur erfolgreich sein, wenn qualifizierte Menschen dahinter stehen und für die Organisation sorgen. Die Arbeit der team.arbeit.hamburg, der von Bundesagentur für Arbeit und städtischer Verwaltung gebildeten Arbeitsgemeinschaft für die Umsetzung der Maßnahmen für hilfebedürftige Arbeitslose in Hamburg, ist aber unzureichend. Bis heute sind nicht alle benötigten Stellen mit eben jenem qualifiziertem Personal besetzt. (...)