Welche Möglichkeiten sehen Sie innerhalb ihres pol. Wirken, das Rittergut Großzschocher, Gemeinwohl orientiert als ein Mustergut für die Stadt Leipzig mit Unterstützung des neuem SLT zu entwickeln?
Sehr geehrte Frau Fischer,
in Ihrem Wahlbezirk befindet sich auch das bis 1989 bewirschfatet Rittergut Großzschocher.
Dieses verfällt immer mehr, obwohl es unter Denkmalschutz sich befindet. Überwiegender Eigentümer ist die Stadt Leipzig.
Im Jahr 2020 wurde der Stadtverwaltung eine Masterarbeit Denkmalpflege mit ersten Gestaltungsvorschlägen übergeben.
Gern übergebe ich Ihnen die Masterarbeit und die Visionen der Bürgerinitiative Rittergut Großzschocher NPO. (BI RGG NPO)
Mir ist bekannt, dass die BI RGG NPO auch diese Jahr zum Tag des offenen Denkmal am 08.09.2024 für Gespräche mit Einwohner Ihres Wahlbezirkes zur Verfügung steht.
Sicher wird sich die Bürgerinitiative freuen, wenn sich gewählte Landtagskandidaten dieses Denkmal zum Tag des offenen Denkmal selbst einmal anschauen.
Sehr geehrter Herr M.
vielen Dank für Ihre ausführliche Darstellung und Ihr Engagement für das Rittergut Großzschocher.
Ich teile Ihre Ansicht, dass dieses historisch interessante Areal eine besondere Rolle für die Stadt Leipzig und die Region spielen kann und sollte. Das Ziel, das Rittergut gemeinwohlorientiert zu entwickeln, ist nicht nur ambitioniert, sondern auch äußerst sinnvoll. Es bietet das Potenzial für eine ökonomisch-ökologische und soziokulturelle Aufwertung von Großzschocher und Umgebung.
Die von Ihnen erwähnte Masterarbeit sowie die Visionen der Bürgerinitiative Rittergut Großzschocher NPO bieten eine wertvolle Grundlage, um das Potenzial des Rittergutes umfassend zu bewerten. Die in der Arbeit genannten Punkte, wie die Verkehrsanbindung, die einzigartige Lage nahe Stadtzentrum und Naherholung sowie die geringen Auflagen der Denkmalbehörde, bieten hervorragende Voraussetzungen, um dieses Projekt erfolgreich umzusetzen.
Gleichzeitig ist es unerlässlich, diese Vorschläge mit den aktuellen Bedürfnissen und Entwicklungszielen der Stadt Leipzig und der Region abzustimmen. Insbesondere die Fragen der Zielgruppen wie die der landwirtschaftlichen und umweltorientierten Nutzung sind von zentraler Bedeutung: Sollten hier eine hochwertige Studien-/Ausbildungseinrichtung oder Wohnprojekte für Familien und ältere Menschen entstehen? Könnten umweltfreundliche Energiegewinnung bei gleichzeitiger landwirtschaftlicher Nutzung stattfinden? Wie könnten wir langfristig vom Rittergut und seiner neuen Nutzung profitieren? Auch die Einbindung des Projekts in die umliegende Nachbarschaft und seine positiven Auswirkungen auf die Umgebung sollten intensiv berücksichtigt werden.
Ich bin überzeugt, dass eine umfassende Zusammenarbeit aller AkteurInnen – von der Stadtverwaltung über innovative Unternehmen bis hin zur engagierten Bürgerschaft – der Schlüssel zum Erfolg dieses Projekts ist. Mit den vielversprechenden Aussichten könnten auch die bestehenden Hürden bei der Klärung der Besitzverhältnisse überwunden werden.
Landespolitisch liegt die Verantwortung darin, neue Möglichkeiten zur Bereitstellung der erforderlichen finanziellen Mittel für die Kommunen zu schaffen. Es ist entscheidend, den kommunalen Haushalten genügend Spielraum zu verschaffen, damit solche gemeinwohlorientierten Projekte nachhaltig realisiert werden können.
Schlussendlich sollte das Rittergut Großzschocher nicht nur vor dem endgültigen Verfall bewahrt werden, sondern zu einem innovativen, ökonomisch und ökologisch wie soziokulturell lebendigen Teil der Leipziger Stadtlandschaft werden, welcher der gesamten Stadtgesellschaft zugutekommt.
Für weitere Gespräche nehmen Sie mit mir Kontakt auf:
bswleipzig.wk29@gmail.com
Mit freundlichen Grüßen
Brunhild Fischer
Anlage
Rittergut Großzschocher
Verwunschen, Verfallen, Verloren