Frage an Britta Haßelmann von Klaus R. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Liebe Frau Haßelmann,
der Bund startete in Kooperation mit Wohlfahrtsverbänden und Kirchen ein neues Programm zur Aufnahme besonders schutzbedürftiger Flüchtlinge, genannt NesT.
Das Programm sieht vor, dass sich Mentorengruppen finanziell (mit ihrem eigenen Geld) und auch ein wenig mit Zeitansatz, um besonders schutzbedürftiger Flüchtlinge kümmert und den Menschen ihr Ankommen hier erleichtert.
Dieses Programm hat komischerweise und meiner Ansicht beschämenderweise bisher wenig Zuspruch von Leuten erhalten, die über genügend finanziellen Rückhalt verfügen und die der Gemeinschaft der Steuerzahler so einiges abverlangen, erhalten. Nun meine Fragen:
1. Kennen Sie dieses Programm?
2. Nehmen Sie aktiv daran teil?
3. Falls nein, wieso nicht?
Vielen Dank für Ihre Antwort im Voraus
K. R.
Sehr geehrter Herr R.,
vielen Dank für Ihre Frage und den Hinweis auf das Programm „NesT“.
„NesT“ steht für „Neustart im Team“ (NesT) und ist ein zusätzliches Aufnahmeprogramm der Bundesregierung für 500 besonders schutzbedürftige Flüchtlinge. Dabei wählt das UNHCR die aufzunehmenden Personen aus, die sich noch in Erstzufluchtsstaaten aufhalten (z.B. Ägypten, Jordanien, Libanon).
Die Aufnahme ist an die Unterstützung durch eine Mentor*innengruppe vor Ort gebunden, die aus mindestens fünf Personen besteht und die sich bereit erklärt,
die Schutzbedürftigen zu unterstützen. Sie sind Ansprechpartner*innen und helfen beispielsweise bei Behördengängen sowie bei der Suche einer Schule, eines Ausbildungsplatzes oder einer Arbeitsstelle. Zudem ermöglichen sie Begegnungen, zum Beispiel im Sportverein, in der Freizeit oder bei Festen. (Diese Informationen sind auch hier abrufbar: https://www.neustartimteam.de/ ).
Projekte, wie NesT, die von engagierten Menschen getragen werden, sind für unsere Zivilgesellschaft von großer Bedeutung. Dieses Engagement kann man nicht genug wertschätzen. Es trägt zum gesellschaftlichen Zusammenhalt bei und hilft Menschen, die aus ihrer Heimat fliehen mussten.
Wie bereits geschrieben ist das Projekt auf das Engagement der Mentor*innen vor Ort angewiesen, das mitunter sehr zeitintensiv ist. Die aufgenommenen Menschen benötigen die Unterstützung ihrer Ansprechpartner*innen, um hier gut ankommen zu können.
Mein Terminplan als Bundestagsabgeordnete und Mitglied des Fraktionsvorstandes und die zeitintensive Einbindung in Berlin ermöglichen es mir nicht, die Anforderungen an eine Mentorin vor Ort gewissenhaft erfüllen zu können. Daher engagiere ich mich hier nicht persönlich unterstütze andere zivilgesellschaftliche Projekte vor Ort.
Mit freundlichen Grüßen
Britta Haßelmann