Alle wollen Frieden. Zu welchen Verhandlungskompromissen sind Sie bereit? Die dt. "Wiedereinigung" sei laut staatl. russ. Geschichtsschulbüchern ein "anshljus" durch den Westen gewesen. Verhandelbar?
Alle wollen Frieden.
Sie den altehrwürdig klingenden "Nichtangriffspakt". https://www.zdf.de/nachrichten/politik/deutschland/ramelow-nichtangriffspakt-russland-100.html
Zu welchen Verhandlungskompromissen sind Sie aber sonst bereit?
Prof. Jäger (Uni Köln) hat nach dem 24.2.22 wiederholt festgestellt: "Wir erleben hier eine ausgemacht nationalistische Argumentation von rechts bis links", sagte Jäger der Kölnischen Rundschau. Es sei "erstaunlich, aus welch unterschiedlichen politischen Lagern Äußerungen kommen, die mit den russischen Interessen übereinstimmen". https://www.presseportal.de/pm/70111/5302893
Die sog. deutsche "Wiedereinigung" sei im Übrigen laut staatlichen Geschichtsschulbüchern für höhere Klassen der Russischen Föderation ein "anshljus" (Anschluss) durch den Westen gewesen. https://diletant.media/articles/34900211/ Frage an Sie: Ist das eine Verhandlungsperspektive? Kann Thüringen etwas in die Verhandlungswaagschale werfen?
Sehr geehrter Herr H.,
erst einmal ist klar: der angegriffene Staat Ukraine muss sich gegen den russischen Angriff verteidigen und dazu auch befähigt werden - auch von Deutschland. Mir ist überdies - und das können Sie o.g. ZDF-Interview auch entnehmen - klar, dass ein kollektives Sicherheitssystem der europäischen Staaten mit Russland - wie auch immer sie es am Ende nennen wollen - aktuell kaum denkbar ist - Putin ist ein Imperialist und Chauvinist, der eine Diktatur in Russland lenkt.
Es steht mir nicht an, der Ukraine Verhandlungskompromisse für den Fall von Friedensverhandlungen vorzuschlagen/vorzuschreiben.
Für den Fall einer Waffenruhe halte ich es allerdings für sinnvoll, würden sich deutsche Soldaten im Rahmen einer UNO-Mission an der Sicherung dieses Waffenstillstandes beteiligen.
Mit freundlichen Grüßen
Bodo Ramelow
Weitere Fragen an Bodo Ramelow
Ich möchte nochmal deutlich betonen: ich kämpfe gegen keine demokratische Partei, sondern gegen die Normalisierung des Faschismus.
Klare Antwort
ich habe Ihre Frage nicht ausweichend beantwortet, sondern auf die Vielzahl der Gedenkstätten sowie die verschiedenen Initiativen der Landesregierung im Kontext SED-Unrecht hingewiesen.
Für mich ist überdies klar: ich kämpfe nicht gegen andere demokratische Parteien, sondern gegen die Normalisierung des Faschismus eines Herrn Höcke