Frage an Bodo Ramelow von Wilfried M. bezüglich Familie
Sehr geeehrter Herr Ramelow,
danke für Ihre Antwort vom 30.8.05.
Es ist allerdings durchaus nicht so, daß der Begriff "aus einer Hand" nur dem letzten Familienbericht entnommen werden kann.
Möglicherweise wird die Wirksamkeit der wohl in der ganzen (westlichen) Welt derzeit vorgetragenen neoliberalen Erziehungs- Bildungs- und "Gesundheitspräventions"propaganda noch unteschätzt. Tatsächlich finden sich immer wieder Hinweise z.B. darauf, daß als letztes bzw. hehres Ziel die möglichst frühe Fremdbetreuung in privater Hand - aber bezahlt durch das Gemeinwesen - ausgegeben wird. Natürlich gibt es so etwas dann auch "vernetzt", was man an den "Au-Pair"erfahrenen Gesellschaften studieren kann, deren erwachsen gewordene Kinder sich z.B. in den Irak-Krieg stürzten oder andere zu stürzen aufforderten, ohne kritisch nachzufragen, wem das nützt und wem das schadet....
Propaganda für Privatbetreuung wurde z.B. von der kompetenten Frau von der Leyen (CDU) gemacht, am 25.8.05 in der "NZZ" von Frau Petra Huth, Leiterin der Abt. "Economic & Social Policy Research" der Credit Suisse, wohl aufgrund einer "Studie". In Deutschland hatten wir ähnliche Inhalte schon von dem Bildungsplaner und Erfinder der "LBS"- Familien"studie", Dr. mult. Fthenakis, zu lesen. Es war m.W. das Erscheinen seines als Erziehungsführer gedachten "Handbuchs" der Anlaß, zu dem für mich erstmals der Begriff der "Erziehung aus einer Hand" in einer minist. Rundmail (2004) zu lesen war.
Nun meine Frage: Ist die "Linke" für eine Bevorzugung wie auch immer ideologisch ausgerichteter frühpädagogischer Kollektiverziehung oder tritt sie für eine Erziehung nach Gusto der Eltern ein, welche mit dem vom Staat in welcher Höhe auch immer zur Verfügung gestellten "Erziehungs"geld machen dürfen, was sie für richtig halten, und sei es eine Fremdbetreuung durch Personen, welche nicht von welchem "Institut" auch immer vorher ausgebildet und "zertifiziert" wurden?
Mit freundlichen Grüßen
W. Meißner
Sehr geehrter Herr Meißner,
Es ist selbstverständlich, dass Eltern die Verantwortung für die Erziehung ihrer Kinder tragen. Aber es ist auch klar, dass Voraussetzungen geschaffen werden müssen, damit Erziehung und Beruf vereinbart werden können. Dafür gibt es gut ausgebildete Erzieherinnen und Erzieher. Das hat nichts mit einer „ideologisch ausgerichteten frühpädagogischen Kollektiverziehung“ zu tun.
Mit freundlichen Grüßen
Bodo Ramelow