Frage an Bodo Ramelow von Stefan R. bezüglich Arbeit und Beschäftigung
Sehr geehrter Herr Ramelow,
mich interessiert folgendes:
Österreich, Niederlande, Dänemark,Schweden, Norwegen, Finnland und Luxemburg sind Hochlohnländer mit Vollbeschäftigung. Warum ist das in Thüringen nicht möglich?
Mit freundlichen Grüßen
Stefan Riemenschneider
Sehr geehrter Herr Riemenschneider,
vielen Dank für Ihre interessante Frage.
Kann man auch die von Ihnen genannten Länder auch nicht alle über einen Kamm scheren und 1:1 mit Deutschland vergleichen, so belegen sie doch, dass gute Löhne und Vollbeschäftigung sich nicht grundsätzlich ausschließen.
Sie sollten Ihre Frage auch Herrn Althaus und der FPD stellen, die ja immer wieder behaupten, Billiglöhne wären der richtige Weg, um mehr Beschäftigung zu erzeugen, da sich Existenz sichernde Löhne und Vollbeschäftigung widersprechen würden.
Besonders interessant ist in diesem Zusammenhang das Beispiel Schweden, da die Politik dort in vielen Punkten mit den Positionen der LINKEN übereinstimmt.
Die Skandinavier haben ein wesentlich solidarischeres Gesellschaftsmodell. Schon vor Jahren haben sie die richtigen Weichenstellungen gestellt, um allen Bürgern ein großes Maß an Teilhabe zu ermöglichen. So wurde von Stockholm aus der gesamte Bereich der Daseinsvorsorge ausgebaut und konsequent in Bildung, Umwelt und Tourismus investiert. In Schweden ist zudem die Arbeit gerechter und gleichmäßiger verteilt. Der durchschnittliche berufstätige Schwede kommt auf 1620 Arbeitsstunden im Jahr – die Arbeitnehmer aller anderen europäischen Staaten arbeiten mehr.
Mit freundlichen Grüßen,
Bodo Ramelow