Frage an Birgit Reinemund von Arne T. bezüglich Gesundheit
Sehr geehrte Frau Reinemund,
mit Interesse habe ich die Frage des Herrn Huber vom 17.01.2013 sowie Ihre Antwort und Meinung bezüglich eines zeitgemäßen, heißt LIBERALisierten Umgangs mit Cannabis gelesen.
Zunächst bitte ich um (nachträgliche) Beantwortung der von Herrn Huber gestellten Frage
Sind Sie bei der Abstimmung anwesend? (inzwischen dürfte die Vergangenheitsform angebrachter sein)
Meine weitere Frage an Sie wäre, ob es nicht liberalen Grundsätzen widerspricht, eine derartige Einstellung zu vertreten, bzw. es im Gegenzug nicht von Ihrer Seite aus dann auch konsequent wäre, ähnlich gefährliche Substanzen wie Nikotin und Alkohol zu verbieten?
Auf welche Erkenntnisse begründen Sie Ihre Einstellung?
Argumentativ könnte ich sagen, dass nahezu 100% aller Cannabiskonsumenten die Einstiegsdrogen Alkohol und Nikotin nutzen oder genutzt haben.
Der Markt wird die Nachfrage nach Cannabisprodukten regulieren, eine Besteuerung zusätzliche Einnahmen in die Kassen von Bund, Ländern und Kommunen spülen. Synergieeffekte wie das Freiwerden von Kapazitäten in der Strafverfolgung, der Justiz sowie der Schaffung von Arbeitsplätzen in der Landwirtschaft, der Verarbeitung und dem Vertrieb sind nur einige der Faktoren, die gegen Ihre Einstellung sprechen.
Weitere Faktoren wie Rohstoffgewinnung durch Hanffaserderivate bis hin zu Biokraftstoffen, Futtermitteln sind nur weitere Aspekte einer Reihe von Argumenten, von denen ich glaube dass sie in einer Diskussion hinsichtlich der Vor- und Nachteile eines liberalisierten Umgangs mit Cannabis nicht widerlegt werden können.
Können Sie die von mir vorgebrachten Argumente widerlegen?
Suggestiv gefragt, gebietet der liberale Grundgedanke nicht zwingend die Beachtung der Argumente und damit auch den liberalen Umgang mit Cannabis?
Sehr geehrter Herr Thon,
ich weiß nicht, warum Sie meinen, die Deutungshoheit für „Liberalität“ für sich beanspruchen zu können. Liberalität bedeutet gerade, dass man auch andere Meinungen und Positionen akzeptieren kann. Meine Position zu Cannabis ist nun einmal nicht die gleiche wie Ihre. Zur Sache selbst: Meine Kenntnisse über die Einstiegsdroge Cannabis beziehe ich zum einen aus meiner naturwissenschaftlichen Ausbildung, zum anderen aus wissenschaftlichen Untersuchungen zum Beispiel der Drogenbeauftragten der Bundesregierung und der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. ( http://www.BZgA.de und http://www.drogenbeauftragte.de)
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Birgit Reinemund