Portrait von Bettina Müller
Bettina Müller
SPD
60 %
15 / 25 Fragen beantwortet
Frage von Walter S. •

Frage an Bettina Müller von Walter S. bezüglich Arbeit und Beschäftigung

Sehr geehrte Frau Müller,
mit schöner regelmässigkeit geistert durch unser Land dass unsere Sozialsysteme auf Dauer unbezahlbar sind/werden. Da frage ich mich wie es sein kann bzw. was Österreich in dieser Beziehung anders macht. Dort erhalten Rentner/innen bei gleichwertigem Versicherungsverlauf eine um 1/3 höhere Rente und diese sogar 14 x im Jahr. Zudem leisten die dortigen Arbeitgeber einen um 2% höheren Beitrag zur Krankenversicherung als ihre Mitarbeiter und nagen trotzdem nicht am Hungertuch - im Gegensatz zur immer wiederkehrenden Aussage deutscher Unternehmer.
Ich bin auf Ihre Antwort gespannt und verbleibe
mfG W. S.

Portrait von Bettina Müller
Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Walter,

die Rückkehr zur Beitragsparität ist für mich ein wichtiges Thema. Die SPD will die solidarische Bürgerversicherung einführen, bei der auch Selbständige und Beamte in die gesetzliche Krankenversicherung einzahlen und bei der sich die Arbeitgeber wieder zur Hälfte an den Beiträgen beteiligen. Ich finde, in einer solidarischen Sozialversicherung sollten Pflichten, Lasten und auch die Verantwortung für das Gesamtsystem gerecht verteilt sein. Bei eingefrorenen Arbeitgeberbeiträgen ist das nicht der Fall.

Bei den Renten führt ein Vergleich mit Österreich nicht weiter. Den dort im Durschnitt höheren Bezügen stehen nämlich unter anderem viel längere Anwartzeiten (15 statt 5 Jahre) und auch höhere Beiträge (22,8% statt 18,7%) gegenüber. Auch die Besteuerung der Renten ist in Österreich höher (Besteuerung der vollen Rente gegenüber anteiliger Besteuerung in Deutschland). Auch die demografische Bevölkerungsstruktur ist in Österreich günstiger.
Ich setze mich daher für eine gesetzliche Solidarrente ein, bei der das Rentenniveau auf dem heutigen Stand von 48 Prozent stabilisiert wird und nicht weiter sinkt. Durch einen Demographie-Zuschuss aus Steuermitteln muss der Beitragsanstieg begrenzt werden.

Was möchten Sie wissen von:
Portrait von Bettina Müller
Bettina Müller
SPD