Punkt 7 des Wahlprogramm Schwimmen lernen aber wo?

Sehr geehrte Frau R.,

schwimmen zu können, gehört zu den manchmal überlebensnotwendigen Fähigkeiten. Deshalb ist es der CSU-Landtagsfraktion und auch mir persönlich ein hohes Ziel, dass möglichst alle Kinder das Schwimmen erlernen. Die Schwimmfähigkeit unserer Kinder ist wichtig für ihr gesundes Aufwachsen, die soziale Interaktion, die Erweiterung ihrer Freizeitmöglichkeiten und nicht zuletzt zur Unfallprävention und folglich ihrer Sicherheit. Schwimmen ist deshalb über alle Schularten und Jahrgangsstufen hinweg Bestandteil der Fachlehrpläne Sport und in der Aus-, Fort- und Weiterbildung der

Sportunterricht erteilenden Lehrkräfte fest verankert. Schulische Schwimmangebote können im Rahmen des Sportunterrichts, des Kooperationsmodells Sport in Schule und Verein und im Rahmen von „gemeinsam.Brücken.bauen“ durchgeführt werden. Ihre Erteilung hängt jedoch entscheidend von den infrastrukturellen Voraussetzungen vor Ort ab.

Weil sich die Zahl der Grundschüler, die nicht schwimmen können, während der Corona-Jahre deutschlandweit von 10 % auf 20 % verdoppelt hat, hat die Bayerische Staatsregierung am 13. Juni 2023 ein kraftvolles Maßnahmenpaket zur Erhöhung der Investitionen in Bayerns Schwimmbäder beschlossen. Außerdem wurde das Gutscheinprogramm „Mach mit – Tauch auf“, das so genannte „Seepferdchenprogramm“, neu aufgelegt. Unser Ziel ist es, die richtigen Rahmenbedingungen zu setzen, damit Kinder in Bayern unabhängig von ihrer sozialen oder finanziellen Situation die Möglichkeit haben, das sichere Schwimmen zu lernen.

Aus diesem Grund hat die Staatsregierung Mitte Juni 2023 auch beschlossen, die Förderung von Kommunen beim Bau von Schulschwimmhallen weiter zu verbessern (kommunale Hochbauförderung):

- Kommunen, die ein Schulschwimmbad in interkommunaler Zusammenarbeit errichten, erhalten künftig einen Fördersatzzuschlag von 10 Prozentpunkten.

- Außerdem sollen die Kostenrichtwerte, also die Grundlage für die Förderungshöhe, nach einer baufachlichen Prüfung erhöht werden, um so den spezifischen Kostenentwicklungen beim Bau von Schulschwimmbädern besser Rechnung zu tragen.

Die Förderung der Sanierung, Modernisierung und barrierefreien Umgestaltung von kommunalen Bädern – überwiegend Freibäder, in denen Schulschwimmen oder Schwimmkurse angeboten werden – wird deutlich erhöht (Sonderprogramm Schwimmbadförderung des Staatsministeriums für Wohnen, Bau und Verkehr):

- Der Förderrahmen wird verdoppelt und beträgt somit bis zu 80 %. Für finanzschwache Kommunen wird der Höchstfördersatz auf bis zu 90 % angehoben.

- Die Deckelung der zuwendungsfähigen Ausgaben wird von derzeit 5,807 Mio. Euro auf 8 Mio. Euro angehoben.

Durch diese Maßnahmen werden die bayerischen Kommunen insbesondere beim Bau von Freibädern künftig noch besser unterstützt.

Auch die Förderung vereinseigener Schwimmbäder wurde durch Anpassung der Förderkulisse im Rahmen der Sportförderung verbessert und die Fördersätze angepasst.

Zudem wird das Schwimmförderprogramm „Mach mit – Tauch auf!“, also das so genannte „Seepferdchenprogramm“, fortgeführt:

- Zu Beginn des neuen Schul- und Kindergartenjahres 2023/2024 haben alle Erstklässlerinnen und Erstklässler bzw. Vorschulkinder einen Gutschein über 50 Euro für einen Schwimmkurs zum Erwerb des Frühschwimmerabzeichens „Seepferdchen“ erhalten.

- Ab dem Kindergartenjahr 2024/2025 werden alle Vorschulkinder jährlich zu Beginn des jeweiligen Kindergartenjahres einen entsprechenden Gutschein erhalten.

Im Landkreis Dachau werden von mehreren Trägern, unter anderem von der Wasserwacht, Schwimmkurse angeboten. Nach seiner Schließung fällt das Karlsfelder Hallenbad hierfür in der Tat aus, weshalb etwa die Bäder in Dachau und Markt Indersdorf verbleiben. Karlsfeld würde grundsätzlich auch vom nun noch einmal verbesserten Investitionsprogramm für Schwimmbäder profitieren. Für die Gemeinde Karlsfeld sind aber weniger die Investitionskosten für die Sanierung des Bades als die beim Betrieb des Bades anfallenden Kosten das Problem, die sich nicht tragen, so dass auch das verbesserte Investprogramm nicht zu einer Wiedereröffnung des Karlsfelder Bades geführt hat. Sie können aber versichert sein, dass ich als Abgeordneter für den Landkreis Dachau weiterhin alles tun und in die Wege leiten werde, was uns einer Wiedereröffnung des Hallenbads in Karlsfeld näherbringt.

Mit allen guten Wünschen grüße ich Sie herzlich

Bernhard Seidenath