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Bernhard Seidenath
CSU
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Frage von Wolfgang M. •

Frage an Bernhard Seidenath von Wolfgang M. bezüglich Familie

Werter Hr. Seidennath,

wie halten Sie als aussichtsreicher CSU-Landtagskandidat es mit der Schulpolitik ?

Entgegen der von der Staatsregierung propagierten Spitzenstellung der Bayerischen Schulssystems beobachte ich als Vater von 2 Kindern ( 12 Jahre 6. Klasse G8 und 7 Jahre 2. Klasse ) in der Realität eine Mangelverwaltung von Unterrichtsausfall, Lehrermangel und fehlender Infrastruktur für ein G8. Da hilft es auch nicht, dass das Schulministerium kurzfristig Geld für Lehrer zur Verfügung stellt, die es leider aufgrund von verfehlter Planung und Laufbahn-Empfehlung nicht gibt.
Viele Gespräche mit befreundeten Gymnasial-Lehrern bestätigen diese Sicht und zeigen, dass hier überstürzt und ohne hinreichende Einbindung der Fachleuchte gehandelt wurde.
Meines Erachtens kann man die Situation dadurch ins Positive wenden, dass man das Geld und nachkommende Lehrer für zusätzliche Intensivierungsarbeit und Förderung verwendet ( Beispiel Privatschulen wie Neuhof-Schulen etc. )

Ein weiteres Ärgernis ist das Verfahren zum Übertritt nach der 4. Klasse, wo mit einer Momentaufnahme und offensichtlich sanftem Druck zur Quotenerfüllung der Schultypen über die schulische Zukunft von 9-10 jährigen Kindern entschieden wird.
Dass die Durchlässigkeit zwischen den Schultyp nach der 4. Klasse zwar möglich, in der Praxis aber gering ist, kann man den Zahlen der Lehrerverbände entnehmen.

Welche Maßnahmen planen Sie konkret zu diesen beiden Themen ?

Beste Grüße

Wolfgang Menzel

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Antwort von
CSU

Sehr geehrter Herr Menzel,

als Vater von zwei Söhnen (11 Jahre 6. Klasse G 8 und 10 Jahre 4.
Klasse) habe ich in puncto Unterrichtsausfall ganz ähnliche
Erfahrungen wie Sie gemacht. Dies ist ein Zustand, der sich so nicht
halten lässt. Ich bin deshalb froh, dass das Kultusministerium
reagiert hat und ab diesem Schuljahr nun 2.245 zusätzliche Planstellen
für Lehrer geschaffen hat. Kultusminister Siegfried Schneider hat bei
seinen drei Besuchen im Landkreis in den letzten Wochen stets darauf
hingewiesen, dass es damit noch nie so viele Lehrer in Bayern gab wie
jetzt ? und dies bei zurückgehenden Kinderzahlen. Ich werde die
Situation hier sehr genau beobachten.

Dass die Anforderungen im G 8 anfangs zu hoch geschraubt waren und
dass das G 8 insgesamt überstürzt eingeführt wurde, bestreitet heute
kaum mehr jemand. Auf der anderen Seite scheint man sich aber auch
darin einig zu sein, dass eine Verkürzung der Gymnasialzeit auf 8
Jahre grundsätzlich richtig war.
Was die zusätzliche Intensivierungsarbeit angeht, so halte ich die
gezielte und individuellere Förderung der Schülerinnen und Schüler
durch Intensivierungsstunden für eine sinnvolle Maßnahme. Ich werde
deren Ausbau und Ausweitung unterstützen.

Die Frage des Übertritts nach der vierten Klasse sollten wir, so denke
ich, unter dem Aspekt der individuellen Förderung sehen. Die
Dreigliedrigkeit ab der fünften Klasse ermöglicht eine solche.
Natürlich gibt es unterschiedliche Entwicklungsgeschwindigkeiten der
Kinder. Dem muss unser Schulsystem mit Durchlässigkeit und Abschlüssen
mit Anschluss Rechnung tragen. Die Durchlässigkeit ist übrigens schon
jetzt recht hoch: 42 Prozent aller Hochschulzugangsberechtigungen in
Bayern werden außerhalb des Gymnasiums erworben. Die Zusammenfassung
von FOS und BOS zur beruflichen Oberschule wird hier nach meiner
festen Überzeugung weitere Fortschritte bringen. Dies ist der richtige
Weg. Vor zwanzig Jahren, als ich meine Schullaufbahn abgeschlossen
habe, konnte man sich durch die Wahl der Schulart tatsächlich noch
Wege (etwa zu einem Medizinstudium) verbauen. Dies ist heute, unter
anderem dank einer FOS 13, nicht mehr der Fall.

Viele Grüße,

Ihr
Bernhard Seidenath

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