Frage an Bernhard Seidenath von Samuel R. bezüglich Raumordnung, Bau- und Wohnungswesen
Grüß Gott,
Wie ich einer Ihrer Antworten entnehme, sind Sie der Auffassung, dass Inlineskater auf Fahrradwegen zugelassen sein. Das BGH hat entschieden, dass Inlineskater auf dem Gehweg fahren müssen und den Gesetzgeber dazu (2002) aufgefordert, diese Sache eindeutig zu regeln. Hunde haben sowieso nichts auf dem Radweg zu suchen (ist kein Fahrzeug...).
Ich habe jedoch andere Probleme mit der jetzigen Radwegsituation.
Radwege sollten ja genutzt werden. Dies ist aus meiner Sicht auf dem Land oft schwierig, (ich benutze das Rad auch als Verkehrsmittel für Strecken bis 50 km) da Radwege oft, da sie nicht direkt an der Straße liegen, nicht auf der selben Höhe liegen und somit auch nicht so gerade sind, wie die Straßen. Somit gibt es ein andauerndes und kraftkostendes Auf und Ab, das die Radwege nicht attraktiv macht. Radwege wechseln auch gerne von Seite zu Seite, was oft sehr abrupt geschieht und die Auffahrten auf Radwege (zum beispiel an Kreuzungen sind, falls überhaupt vorhanden, meist mangelhaft. Die gemeinsame Nutzung von Wegen (Radfahrer und Fußgänger) ist erwiesener Weise ein großes Gefahrenpotential, vor allem in der Stadt/Dorf. Zudem sind diese Radwege innerorts oft ein unüberschaubarer und unberechenbarer Flickenteppich. Außerdem ist es nachts schwierig, die Radwege zu finden, da keinerlei Radbegrenzungen mit Reflektoren angebracht sind. Das erschwert es auch, nicht in den Graben zu fahren. Zudem werden Radfahrer auf Radwegen von Autofahrern registriert und das Fernlicht wird nicht abgeschaltet. Ich glaube, dass Sie wissen, dass man dabei so geblendet wird, dass man den Weg für einige Zeit nicht mehr sieht. Wenn Ihnen dass dann in Folge mehrmals passiert, kann das sehr gefährlich werden.
Eine gute Lösung wären Fahrradstreifen, sowohl innerorts als auch außerorts.
Nun kommt meine Frage; wäre es nicht sinnvoll, sich mit einigen Experten hinzusetzen und einen Vorgabenkatalog für den Überlandradverkehr inclusive Ortsdurchfahrten zu erstellen?
Gruß,
Samuel Raz
Sehr geehrter Herr Raz,
für Ihre Konkretisierungen und Anregungen danke ich Ihnen. Noch einmal zur Verdeutlichung: Meine Aussagen zu Inlineskatern und Hunden hatten sich auf straßenbegleitende Radwege AUSSERORTS bezogen, wo es in aller Regel keinen zusätzlichen Gehweg gibt.
Die Hürden und Stolperschwellen für Radfahrer beschreiben sie eindrücklich. Und spontan gefällt mir auch die Idee, im Landratsamt einmal einen Runden Tisch zum Thema Radeln im Landkreis zusammen zu rufen, gut. Ob hier allerdings in einer Zeit, in der wir alle Bürokratie abbauen wollen, ein "Vorgabenkatalog" herauskommen muss, möchte ich zunächst dahingestellt sein lassen.
Ich wünsche Ihnen stets unfallfreie Fahrt und grüße Sie freundlich
Bernhard Seidenath