Frage an Benjamin Kupijai von Bernd S. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Hallo Herr Kupijai,
die FW bieten sich dem frustrierten CSU-Wähler als bürgerliche Alternative an, gleichzeitig betont Ihr Parteivorsitzender bei jeder Gelegenheit, er sehe die größten Schnittmengen mit der SPD und schließt auch eine Koaltion mit der SPD nicht aus. Meiner Meinung nach ist das schon Wahlbetrug, bevor die FW überhaupt im Landtag sitzen.
2. Was soll das Frei im Parteinamen heißen? Bin ich als Wähler einer anderen Partei unfrei?
3. Die FW behaupten andauern, sie seien gar keine Partei. Heißt das, das Geld aus der Parteienfinanzierung wird nicht genommen? Warum gliedern sich die FW dann in OV, KV, BV und dem Landesverband mit eigener Landesgeschäftstelle und eigener Jugendorganisation?
4. Behaupten die FW ständig, CSU, SPD und Grüne würden Einfluß auf deren Kommunalfraktionen nehmen, bzw diese wären von deren Vorgaben abhängig. Gibt es hierfür Beweise und wenn ja, glauben Sie ernsthaft, die FW würden bei einer eignen Landtagsfraktion nicht auch so handeln?
5. Welche (kommunal-)politische Erfahrung haben Sie bisher?
Grüße
Bernd Schaller
Sehr geehrter Herr Schaller,
Vielen Dank für ihre Fragen, die ich im Folgenden gerne beantworten werde. Als Ortsvorsitzender der Münchberger CSU und Stadtrat haben Sie ja direkt und schon seit längerem mit den Freien Wählern zu tun. Ihnen sollte also klar sein, das wir keine Partei sind, sondern ein Verein. Und das wir nicht als Partei sondern als Wählergruppe an dieser Landtagswahl teilnehmen sollte ebenfalls bekannt sein. Auch andere Vereinsorganisationen haben Orts-, Bezirks- und Landesverbände und sind deswegen noch längst keine Partei. Entschuldigen Sie, dass ich die Antwort auf Frage drei vorweggenommen habe.
Dass wir Freien Wähler, respektive ich als Kandidat, uns von Ihnen vor der Wahl Betrug am Wähler vorwerfen lassen müssen finde ich schon sehr überspitzt. Ich habe mir als Ziel gesetzt keine Polemik zu betreiben und werde das auch jetzt nicht tun. Aber mit Betrug am Wähler kennt sich die CSU ja bestens aus. In Bayern vor der Wahl nach einer Wiedereinführung der Pendlerpauschale schreien, die man als angebliche Stimme Bayerns in Berlin mit abgeschafft hat. Dann sogar Unterschriften zu sammeln und jetzt bei einer erneuten Abstimmung über die Wiedereinführung gegen die Pendlerpauschale zu stimmen ist schon ein starkes Stück. Das ist meiner Meinung nach Betrug am Wähler Herr Schaller.
Die Freien Wähler haben keine Koalitionsaussage getroffen. Wir zerlegen das Fell des Bären keinesfalls bevor er erlegt ist. Die Wechselstimmung ist da. Bayern und seine Bürger haben genug von einer CSU-Alleinregierung.
Zum Thema Frei im Namen, warum stoßen Sie sich daran, haben Sie dem FDP-Kandidaten die gleiche Frage gestellt? Freien Demokraten... sind alle anderen dann Ihrer Meinung nach auch keine Demokraten weil es die FDP im Namen hat? Oder bin ich nicht christlich und sozial?
Wofür das Frei bei uns steht kann ich Ihnen kurz und knapp näher bringen: Es bedeutet, das wir unabhängig und ehrlich dem Wähler gegenüber sind. Das wir ein offenes Ohr für den Bürger und seine Anliegen haben, er steht bei uns im Mittelpunkt. Eine Idee einer anderen Fraktion oder Gruppierung ist für uns nicht deshalb schlecht, nur weil Sie nicht von uns ist. Es geht uns um immer um die Sache und jeder kann sich und seine Argumente offen einbringen. Frei sein im Denken und im Handeln.
Zum Thema Finanzierung kann ich Ihnen ganz offen folgendes sagen: Wir Kandidaten der FW im Stimmkreis 406 bekommen einen kleinen Zuschuss von unserem Kreisverband, den wir uns aber durch Mitgliedsbeiträge über die Jahre selbst aufgebaut haben. Den großen Rest tragen wir allerdings selbst, aus eigener Tasche. Das zeigt einmal mehr unser Engagement und unsere Unabhängigkeit!
Bei Ihrer vierten Frage antworten Sie sich gleich selbst, indem Sie unterstellen wir würden ja dann im Landtag genauso handeln, sie geben also indirekt zu, dass das zumindest bei Ihnen in der CSU so ist.
Und ja ich glaube ernsthaft, das wir uns demokratisch verhalten würden und
unser Abstimmverhalten miteinander besprechen und das für und wieder
gemeinsam abwägen. Denn was in den Kommunen und Kreistagen funktioniert und
sich als bewährtes Element der Politik der Freien Wähler erwiesen hat wird
natürlich auch für unsere Landtagsfraktion gelten.
Ich hoffe doch, das Sie mit ihrer letzten Frage nicht andeuten wollen, das gesunder Menschenverstand und die Bereitschaft und der Wille sich für die Menschen der Region einzusetzen weniger wichtig sind, als Mandate und Ämter. Wenn Sie Interesse an meiner Vita und meinem Engagement haben, besuchen Sie bitte meine Homepage, dort werden Sie ausführlich Informiert.
http://www.kupijai.de
Mit freundlichen Grüßen,
Benjamin Kupijai