Frage an Benjamin Bräuer von Dr. Bruno K. bezüglich Recht
Sehr geehrter Herr Bräuer,
im Bereich Jungenförderung sind Sie auf keine meiner Fragen eingegangen. Auch die Antwort auf meine PISA-Frage geht weit an meiner Fragestellung vorbei.
Dies macht genau das deutlich, was ich an Gender Mainstreaming kritisiere. GM sollte ja die einseitige geschlechtsspezifische Sichtweise verthindern. Die Rot-Grüne Regierung setzt GM aber nur als Frauenfördermittel ein. Bei meine Fragen zur Männergesundheit haben Sie mir eine Liste von Maßnahmen für Frauengesundheit vorgetragen.
Richtig, bei Frauen wird ein Herzinfarkt schlechter disgnostiziert. Aber Männer haben eine um 6 Jahre niedrigere Lebenserwartung, sterben häufiger an Krebs, sind stärker von AIDS betroffen, Männer sterben dreimal so häufig an Selbstmord, Depressionen werden bei Männern schlechter diagnostiziert, aber das interessiert seltsamer Weiuse niemanden. Wieso diese Ungleichbehandlung, Herr Bräuer?
Und hier im Bildungsbereich wo eindeitig die Jungen benachteiligt sind, lehnen Sie plötzlich geschlechtsspezifische Maßnahmen ab. Woher diese ambivalente Einstellung zur Gleichstellung?
Genauso wie bei den Gesundheitsfragen, bitte ich Sie auch bei meine Bildungsfragen auf meine klaren Fragen auch konkret zu antworten.
Werden SIE sich aktiv für eine gleiche Teilhabe von Jungen an bildungs- und jugendpolitischen Maßnahmen einsetzen?
Werden Sie sich aktiv dafür einsetzen, dass zukünftig in geschlechterspezifischen Berichten auch die Situation von Jungen und männlichen Jugendlichen ausreichend dargestellt wird?
Werden Sie sich aktiv für jungenspezifische Maßnahmen zur Lesemotivationsförderung einsetzen?
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Köhler
Sehr geehrter Dr. Köhler,
klipp und klar: Ich stehe für eine gleiche Teilhabe beider Geschlechter in allen Lebensbereichen. Sicherlich muss man bei der bestehenden Genderpolitik in bestimmten Breichen wie der Gesundheit und Bildung auch auf der männlichen Seite nachsteuern. Dass ich ihnen hier keine klare Zusage machen kann, liegt rauen daran, dass ich die genauen Fakten en Detail nicht kenne. In der Genderforschung ist noch sehr jung, ständig werden neue Erkenntnisse gewonnen. Daher ist es wichtig die bestehende Genderpolitik ständig zu verifizieren und wenn notwendig zu korrigieren.
Es ist richtig, dass im Gesundheitsbereich Männer durch unzureichende Förderung, Vorsorgeuntersuchungen und Aufklärung über gesundheitliche Risiken im Vergleich zu Frauen teilweise benachteiligt sind. Ich werde mich dafür einsetzten, dass hier gegengesteuert wird. Die 6 Jahre niedrigere Lebenserwartung von Männern ist jedoch auch auf andere Faktoren zurückzuführen. Männer sind nicht nur erheblich risikobereiter, sie legen auch sonst ein wesentlich stärkeres selbstschädigendes Verhalten an den Tag. So nehmen sie durchschnittlich mehr Alkohol und andere Drogen, haben schlechtere Ernährungsgewohnheiten und gehen seltener zum Arzt.
Im Bildungsbereich, das habe ich ja schon in den vorherigen Antworten angesprochen, waren in der Vergangenheit Frauen insbesondere bei den naturwissenschaftlichen Fächern benachteiligt. Nachdem in der Pädagogik und bei den Unterrichtsformen auf diese Problematik eingegangen wurde, kam es teilweise zu einem gegenteiligen negativen Effekt für männliche Schüler. Wir müssen hier einen Weg finden, der die Besonderheiten und Bedürfnisse beider Geschlechter ausreichend berücksichtigt. Dafür werde ich mich einsetzten (dies bezieht die Leseförderung natürlich mit ein).
Wenn Sie sich für die Genderproblematik Männer und Familie/Erziehung interessieren, auch hier gibt es noch Handlungsbedarf, kann ich ihnen die Bewegung Vätergrün (Grüne Mitglieder die sich auf diesem Gebiet engagieren) empfehlen. Mehr Infos unter: www.vaetergruen.de.
Mit freundlichen Grüßen
Benjamin Bräuer