Frage an Benedikt Frings von Markus G. bezüglich Verbraucherschutz
Lieber Herr Dr. Frings,
ich muß schon sagen, Ihre Antwort schockiert mich mehr als nur eine bloße Verteidigung Ihres Parteifreundes. Wenn Sie sich Äußerungen von Herrn Hasselbach mal anschauen, ist er von einer friedlichen buddhistischen Ausführung weit entfernt.Das dies dann zu einer Sammlung gehört, warum werden dann Flaggen aus anderen Zeiten gesammelt.
Das von Ihnen zitierte Buch zum Thema Jörg Haider habe ich selber gelesen und kann dem Autor vollkommen zustimmen, aber den Fall Haider dürfen Sie nicht mit dem Herrn Hasselbach vergleichen.
Ich erkenne ja eine humorvolle Absicht von Ihnen, aber mir ging es um was anderes, deswegen bitte ich Sie um eine Antwort, zu folgenden Frage zu geben.
1. Halten Sie das Zeigen einer Hakenkreuzflagge und dem Hitlergrußzeigen eines Bundestagskandidaten für wirklich in Ordnung? Mittlerweile wird ja in diesem Fall auch ermittelt.
2. Wollen Sie mit vorbestraften und militanten Leuten, die einen nicht gerade vorzeigbaren Lebenswandel haben zusammenarbeiten?
3. Können Sie als bekennder Christ, wirklich das NS-Regime für gutheißen.
Vielen Dank und beste Grüße
Markus Gamerdinger
Sehr geehrter Herr Gamerdinger,
Zu Ihrer 1. Frage: Im Sinne des Artikel 5 Absatz (1) sollte jeder seine Meinung in Wort und Bild und Körpergestig zeigen, wie er möchte, solange er dies friedlich tut. Ein Gemeinwesen, das die Meinungsfreiheit in politischer Hinsicht nur immer in einer Richtung (nach “rechts”) einschränkt – die Kommunistenfaust öffentlich zu zeigen ist ja beispielsweise erlaubt in der BRD - macht sich insgesamt unglaubwürdig in Hinblick auf Demokratie. Jeder Bürger, also auch ein Bundestagskandidat, sollte sich frei politisch äußern dürfen – in welcher Richtung auch immer – denn Artikel 5 des Grundgesetzes schreibt vor: “Eine Zensur findet nicht statt”.
Zu Ihrer 2. Frage: Welche Motive nun beispielsweise Bundestagskandidat Hasselbach für sein Verhalten hat, da muß ich ihn erst noch persönlich fragen. Danke für Ihren Hinweis – ich werde ihn darauf ansprechen. Wenn Sie sich die Biografie eines Joschka Fischer anschauen, dann hat die BRD aber offenbar mit Militanz und in der Vorgeschichte nicht gerade vorzeigbarem Lebenswandel ansonsten ja keine Probleme. Im Gegenteil, die herrschende Klasse trifft sich scheints sehr gerne auch mit vorbestraften Koksern und Kunden von Zwangsprostituierten, wie z.B. einem Herrn Michel Friedman.
Zu Ihrer 3. Frage: Die Bewertung des NS-Regimes: Vom englischen Premierminister während des 2. Weltkrieges, Winston Churchill, ist die Meinungsäußerung überliefert: “Wenn wir Engländer eine solche nationale Schmach in Versailles erlitten hätten wie die Deutschen, dann hätten wir auch einen Hitler gebraucht, um uns davon zu befreien”. Der englische Premierminister des 1. Weltkriegs, Lloyd George, der das Deutsche Reich in den 30er Jahren intensiv bereiste, veröffentlichte in englischen Zeitungen vor Kriegsbeginn einen Erlebnisbericht über Deutschland, in denen er Hitler geradezu euphorisch lobte. Die französische Mannschaft betrat das Berliner Olympiastadion zur Olympiade 1936 gar geschlossen mit erhobenem rechten Arm. Der in der BRD anerkannte Historiker Götz Haydar Aly nannte das Dritte Reich eine “Wohlfühldiktatur für 95 % der Deutschen”. In seinem neuen Buch “Hitlers Volksstaat” bezeichnet Aly “das NS-Regime als eine „Gefälligkeitsdiktatur“, von der die Deutschen seiner Ansicht nach unmittelbar profitierten und die durch soziale Fürsorge egalitäre Prinzipien zu verwirklichen suchte.” (Siehe bei Wikipedia unter “Götz Aly”).
Soweit beispielhaft einige keineswegs sonst nur für Hitler voreingenommene Zeitzeugen und ein Forscher.
Kann ich als bekennender Christ das NS-Regime – im nachhinein - wirklich gut heißen, fragen Sie.
Herr Germerdinger, ich habe damals nicht gelebt, bin also so wie Sie auf Geschichtsquellen angewiesen über diese Zeit. Dabei stoße ich auf äußerst gegenteilige Sachdarstellungen. Die Zeitzeugen, die ich persönlich kenne, z.B. aus der eigenen Familie, geben auch kein einheitliches Bild. Wenn Herr Aly also von einer “Gefälligkeits-” oder “Wohlfühldiktatur” spricht, kann dieses Regime, jedenfalls nach ihm für immerhin 95 %, kein derartiges Terrorregime gewesen sein, wie uns das die westlichen Hollywoodmedien gern weiß machen möchten.
Allerdings: Wenn im Deutschen Reich damals etwa 65 Millionen Menschen lebten und sich im Dritten Reich 95% “wohlgefühlt” haben, dann haben sich 3,25 Millionen ja nicht “wohlgefühlt”. Wenn das aber heißt, daß, abgesehen von den rechtstaatlich verurteilten Straftätern, die wir hier nicht mit berücksichtigen und die sicher nur einen sehr kleinen Teil dieser 3,25 Millionen ausmachten, Millionen andere Deutsche ungerecht schikaniert, verfolgt, in Lager gesperrt oder gar umgebracht wurden, dann ist das, selbst unter Kriegsumständen, nicht zu entschuldigen. Die Ausrede: “das haben die anderen ja auch gemacht” macht es ja nicht besser. Im Gegenteil: Deutschland galt in der Kaiserzeit überall auf der Welt als kulturelles und soziales Musterland, als Volk der Dichter und Denker – die “deutsche Option” war Vorbild für viele Länder, weit über Europa hinaus. Angesichts dieses hohen Wertmaßstabs, den auch die Deutschen sich selber gaben, etwa im Deutschen Idealismus, sollte auch dem eingefleischtesten Hitlernostalgiker ganz unabhängig von der deutschfeindlichen alliierten Siegermachtspropaganda klar sein, daß die massenweise Verschleppung von Zivilbevölkerung in Lager innerhalb der deutschen Geschichte tatsächlich einen Kulturbruch markiert. Auch die Nürnberger Rassengesetze von 1935 lassen sich mit dem christlichen Glauben nicht vereinbaren. Die Euthanasiegesetze – der heidnische Gedanke von “lebensunwerten Leben”, der allerdings aus England und Amerika stammte, sind ebenfalls unchristlich. Alfred Rosenbergs “Mythos des 20. Jahrhundert” und wesentliche Gedanken in Hitlers “Mein Kampf” - insbesondere der dort vertretene Biologismus, Darwinismus und die Rassenlehre, der “Kampf ums Dasein”, das “Recht des Stärkeren” kommen von einer neuheidnischen Denkweise, die in sich letztlich materialistisch ist und die Gottebenbildlichkeit des Menschen leugnet. Aus diesem falschen Menschenbild resultierten verbrecherische Staatsmaßnahmen – das war damals so und ist heute, wo seit dem Kosovokrieg der Angriffskrieg wieder als legitimes Mittel der Politik angesehen wird, wo der millionenfache Massenmord an Ungeborenen sogar Kassenleistung ist, auch so. Wie es unser von mir sehr geschätzter Kölner Kardinal Meißner einmal ausdrückte, “da, wo der Mensch nicht mehr Gott anerkennt, macht er sich selbst zum Gott” - und dann verliert er alle festen Bezüge, alle Werte, allen Halt. Darum finde ich den ersten Teilsatz des “Grundgesetzes für die Bundesrepublik Deutschland” besonders herausragend und bemerkenswert: “Im Bewußtsein seiner Verantwortung vor Gott und den Menschen” - mit diesem Teilsatz sollte auch eine künftige deutsche Verfassung beginnen “... an dem Tage, an dem eine Verfassung in Kraft tritt, die von dem deutschen Volke in freier Entscheidung beschlossen worden ist” (Artikel 146, Grundgesetz).
Dr. Frings, Köln am Rhein