Benedikt Frings
NPD
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Frage von Georg H. •

Frage an Benedikt Frings von Georg H. bezüglich Bildung und Erziehung

Sehr geehrter Herr Dr.Frings,

Als NPD-Abgeordneter zählen Sie zu den radikalen Parteien.
Als Altphilologe und Theologe interesiert es mir, welcher "radix", welcher (geistigen) Wurzel sie sich verbunden sehen. Welche Bedeutung hat für Sie religiöse Überzeugung/ religiöses Leben? Treten Sie wie weiland die NSDAP für eine politische gleichgeschaltete Reichskirche ein? Was bedeutet Ihnen religiöses Leben / religiöse Überzeugung in Bezug auf die politische Kultur einer (mulitkulturellen) Gesellschaft?
Auf die Beantwortung meiner Fragen wartet gespannt

Georg Hummler
(Dipl.Theol.)

Antwort von
NPD

Sehr geehrter Herr Hummler,

Sie stellen drei verschiedene Fragen. Ich suche mir zur Beantwortung eine aus: Die Frage nach einer "Reichskirche". Da Gott der Allmächtige, der mit der Vernunft erkennbar ist, sich heute weder ein Volk noch ein bestimmtes Reich noch eine bestimmte Rasse ausgesucht hat - und erst recht kein Territorium, kann es keine legitime Kirche geben, die unter nur einer Exekutive gestellt würde, erst recht keiner, die selber atheistisch ist. Also: Oberster Wert ist Gott, dann der einzelne Mensch als Ebenbild Gottes, dann erst kommt das Reich, die Nation, das Volk. Im Dritten Reich war nur die evangelische "Kirche" politisch gleichgeschaltet und ist es in der BRD ja heute auch. Die besondere Anfälligkeit der protestantischen kirchlichen Gemeinschaft(en) für die jeweiligen politischen Herrscher ergibt sich schon aus ihrem Ordnungsprinzip, das auf die Gründungszeit unter Martin Luther zurückgeht. Statt den Nachfolger Petri in Rom anzuerkennen als kirchliches Oberhaupt, wurden die jeweiligen Landesherren entscheidend, auch in kirchlichen Belangen. Heute sind die allermeisten evangelischen kirchlichen Gemeinschaften ein Sammelsurium von religiösen und politischen Beliebigkeiten - je nach politischer und Zeitgeist-Modeströmung immer gleichgeschaltet, substanzlos, konturlos. Auch die katholische Kirche hat sich durch den innerkirchlichen Einfluß von Freimaurerei und Modernismus, besonders jetzt hier in der BRD, politisch nahezu gleichgeschaltet und spielt als Korrektiv gegen die Globalisierung und den grassierenden menschenfeindlichen Kapitalismus hierzulande kaum noch eine Rolle. Das Reichskonkordat mit der Kirchensteuer sollte dringend annuliert werden, denn auch dies trug zur theologischen Korrumpierung hier sicherlich mit bei. Das italienische System, bei der die Staatsbürger einen bestimmten Betrag ("ottocento") ihrer Steuer einem sozialen Zweck zuführen müssen, aber diesen Zweck selbst bestimmen müssen - was dann meist die Kirche oder jeweilige Gemeinde ist - wäre viel sinnvoller.

Dr. Frings, Köln